Betrug IV

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Es lohnt sich genauer hinzusehen.
Nachricht Nr. 1:
Beim mit über 40 215 Teilnehmern gespickten Berlin-Marathon hat die Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennenga ein beeindruckendes Resultat erzielt. Innerhalb von 2:42:03 Stunden verbesserte sie ihren eigenen Landesrekord um zehn Minuten und erreichte damit die nationale Olympia-Limite.Mehr…
Nachricht Nr. 2:
Bei der gestern von ihr einberufenen Medienkonferenz gab die Langstreckenläuferin Metzler-Mennenga unter Tränen zu, dass ihre sensationelle Schlusszeit am Berliner Marathon, die sie vermutlich zu den Olympischen Spielen nach Peking gebracht hätte, jemand anders gelaufen ist.
Es handelt sich dabei um einen deutschen Läufer, der dachte, er würde mit einem Chip laufen, der nicht zur Zeitmessung, sondern für das Erfassen von anderen Daten wie Höhenmeter oder Schrittlänge bestimmt ist und für eine Studie eingesetzt wird. Dieser deutsche Läufer brachte den Betrugsfall mit seinen Mails an die Veranstalter auch ans Licht.“

Es betrügen also nicht nur Masters-Athleten. Auch 26-Jährige können das. Dass die Betrügerin eine abenteuerliche Hintergrundgeschichte behauptet, macht dabei alles nur noch schlimmer. Gut finde ich es, dass aufgepasst wird und der Betrug raus kommt. Er wäre letztlich auch ohne die E-Mails des aufmerksamen deutschen Triathleten Christian Neumann (TriAs Hildesheim) aufgeflogen, weil das Zielvideo von Metzler-Mennenga eben ohne Metzler-Mennenga zu sehen ist.
Kerstin, schäm‘ Dich!

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4 Antworten to “Betrug IV”

  1. mary Says:

    Es stellte sich heraus, dass dies nicht der einzige Betrug war. Dieselbe Show hatte sie schon im Frühling beim Marathon in Hamburg abgezogen, sowie am Frankfurt-Marathon 2006.
    Ziel war die Olympiaqualifikation.
    Da ich Kerstin persönlich kenne umso enttäuschender.
    Zur hanebüchenen Story des Grundes will ich mich lieber nicht äussern.
    Die Marathonzeit die sie wirklich selbst gelaufen ist ist ~3:10
    Da war ich persönlich dabei

  2. cnnn1 Says:

    Hi, mary!

    Ich bin von Kerstin auch sehr enttäuscht, auch wenn ich sie kaum kenne (habe nur ein paar mal gemailt und sie nur einmal kurz vor einem Marathon persönlich getroffen). Zum Hintergrund würde ich schon gerne etwas wissen; vieles andere, auch wie die Mogeleien aufgedeckt wurden, kenne ich aus (aller)erster Hand. Es wäre nett, wenn Du mal was mailen könntest an cnnn1(at)gmx(punkt)de . Danke!

  3. annettesseite Says:

    Die zunächst aufgetischte abenteuerliche Geschichte über „Geldübergaben im Wald“ hat sich inzwischen offenbar als Räuberpistole herausgestellt. Im lauftreff-Forum lese ich:
    „Nun hat sie via Anwalt gegenüber dem LOSV zugegeben, dass auch diese dubiosen Geschichten rundherum erfunden waren. Die Räubergeschichten von Honorar-Übergaben im Wald und dass Unbekannte hinter den Betrügereien stehen, sind also wie vermutet erfunden. “
    Dachte ich’s doch gleich…

  4. hazubai Says:

    Ausserdem ist sie vom LOSV auf Lebenszeit gesperrt worden. Dies betrifft Olympische Spiele sowie die sogenannten Kleinstaatenspiele.
    Zudem hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Betrugs und versuchten Betrugs eingeleitet. Dabei geht es um erhaltene Fördergelder.

    Skandalöserweise hat der nationale Leichtathletikverband immer noch keine stellung dazu bezogen.
    Dies liegt wohl daran dass bei uns Turnen und Leichtathletik vom selben Verband vertreten werden und diese Luschen keine Ahnung von Leichtathletik haben. Sie wollen aber die internationale Anerkennung auch nicht an einen Leichtathletikverband abgeben.

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