… Klaus Wowereit,
wenn ich Sie so ansprechen darf. Heute habe ich gelesen, dass Sie eine „Countdown“-Uhr für die IAAF-Leichtathletik-WM enthüllt haben – 333 Tage vor Beginn der WM in Berlin, auf die sich die Leichtathleten freuen. Außerdem wollen Sie sich dafür einsetzen, dass Berlin in fünf Jahren Gastgeberin der World Masters Games ist. Das sagten Sie vor ein paar Tagen in einem Pressegespräch.
Wenn Berlin, wie Sie es treffend formuliert haben, mit den World Masters Games „die Olympischen Spiele für die über 40-Jährigen“ ausrichten will, wäre es doch eine richtig gute Idee, bei der Leichtathletik-WM einmal zu zeigen, was Mastersleichtathleten sportlich noch leisten. Aber über Einlagewettkämpfe, beispielsweise der 70-Jährigen Männer oder der 45-Jährigen Frauen, denkt im Deutschen Leichtathletikverband (DLV) niemand nach. Genauer: Der DLV will sie nicht. Für uns aktive Mastersleichtathleten sieht es bisweilen wirklich so aus, als wäre es den älteren Funktionären ein wenig peinlich, dass Gleichaltrige noch so flott und fit sind und dass sie vielleicht sogar mit ihnen verglichen werden könnten.
Ich glaube, Sie als Regierender Bürgermeister könnten das Programm der WM durch Masters-Einlagewettkämpfe bestimmt verbessern und -mit Blick auf die WMG 2013- auf diesem Weg unter Beweis stellen, dass Berlin ein wirklich guter Platz für Seniorensportler ist.
Helsinki hat es mit dem Segen der IAAF vor drei Jahren vorgemacht. Es ist also möglich und geht auch, wenn man will. Wollen Sie da nicht aktiv werden?
Mit freundlichen Grüßen
Annette Koop
www.masters-sport.de
ps Ich habe meine Zeilen an Sie in meinem Blog veröffentlicht.
Schlagwörter: Berlin 2009, DLV, Klaus Wowereit, Seniorenleichtathletik Weichtathletik-Weltmeisterschaft, World Masters Games 2013
16. September 2008 um 14:03 |
Annette, Du hast es auf den Punkt gebracht. Klaus Wowereit ist für uns Senioren die letzte Hoffnung; denn wer A sagt (= World Masters Games 2013), muß auch B sagen (Masters zu den WM 2009). Vielen, vielen Dank!
17. September 2008 um 20:40 |
Ausgezeichnete Idee, Annette!
Ich schlage als attraktive Disziplinen vor: M70:400 m oder 300 m Hürden (beides mit Guido Müller);M60:100 m Hürden (u.a. mit Rolf Geese);W50: 800m. Das Vorhaben fände sicher auch die Unterstützung von WM-Org.-Chef Heinrich Clausen,unser ehemaliger DLV-Breiten-/Seniorensport-Verantwortlicher.
Übriges ist der Gedanke der Integration von einigen Seniorenwettbewerben in Veranstaltungen der Hochleistungssportler nicht neu:Seit den 80er Jahr-en führte der DVfL der DDR bei den Meisterschaften der Spitzenathleten 2, 3 Meisterschaftsläufe (Mittelstrecke,400 m) der Altersportler durch.(!!!)
2. Oktober 2008 um 01:04 |
[…] Eingang Ihrer an den Regierenden Bürgermeister gerichteten Mail vom 16. September 2008, in der Sie das Thema Einlagewettkämpfe anlässlich der bevorstehenden Leichtathletik […]
16. Oktober 2008 um 14:00 |
Guten Tag Annette
In der Schweiz wurden wir Masters von einem früheren Verbandspräsidenten ebenfalls belächelt. Er hat vor Jahren ohne Training an den Schweizer Meisterschaften teilgenommen und in seiner Alterskategorie gewonnen – was bei der kleinen Beteiligung wahrlich kein Kunststück war. In Ljubljana war der Generalsekretär von Swiss Athletics kurz anwesend und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen.
Warum gründet Ihr in Deutschland nicht einen eigenen Verband, losgelöst vom DLV. Schliesslich sah ich einmal auf der DLV-Internetseite, dass praktisch die Hälfte der gelösten Startkarten (heisst bei uns Lizenz) von Leichtathletinnen und Leichtathleten im Seniorenalter eingelöst wird!
Liebe Grüsse aus der Schweiz
14. Dezember 2008 um 12:33 |
Wo ist mein BLOG? Hab `wohl Adresse vergesen?…
14. Dezember 2008 um 18:13 |
Gedanken zum Kommentar von M. Dähler (16.10.08)
Eigenständige Senioren-Sportverbände?
– Welche Vor- und Nachteile wären abzuwägen? –
Als Annette ihren Brief an K. Wowereit mit dem Vorschlag, Masters-Ein-
lagewettkämpfe bei der LA-WM 2009 in Berlin durchzuführen, ver-
öffentlicht hatte, antwortete auch eine Schweizer Sportfreundin. Die über-
aus erfolgreiche Margaritha D ä h l e r -Stetter (GG Bern/W60) hatte je-
doch weniger Annettes (berechtigten!) Vorschlag im Auge, sondern sie
reagierte wohl auf die hier (DLV) wie dort (Schweizer Leichtathletik-Ver-
band) zu verspürende Unzufriedenheit der Masters mit der Hintenan-
stellung ihrer Probleme in den auf die Leistungssportler orientierten natio-
nalen Sportverbände. In der Schweiz und einigen anderen Ländern hatte man eigenständige Senioren-Leichtathletik-Verbände, in unserem Nach-
barland die „Vereinigung Schweizer Leichtathletik-Senioren“ (VSLS), ge-
gründet. „Warum gründet ihr in Deutschland nicht einen eigenen Verband, losgelöst vom DLV“, fragte sie.
Sie war damit nicht die Erste, die uns motivieren wollte. Mitte 1994 äußerte sich der 76jährige Schweizer Welt- und Europameister Franz Meier/Luzern in Erwin KOLLMARs „LSW“. Im Februar`95 erhielt ich, damals Mitglied der AG Seniorensport des DLV und verantwortlich für Öffentlich-
keitsarbeit, vom Präsidenten des VSLS, Dölf von Büren, einen informa-
tiven Brief, in dem er die Entwicklung des damals dreijährigen Verban-
des schilderte und uns zu einem ebensolchen Schritt aufforderte. Noch davor (Januar ’95) hatten unsere tschechischen Nachbarn (Präsident Karel Matzner,auch Mitglied Internationaler Föderationen!) den DLV über die Gründung ihres Senioren-Verbandes im Dezember`94 in Kenntnis ge-
setzt und um Ansprechpartner im DLV gebeten.
In nachfolgenden Diskussionen in Seniorensportgremien des DLV, aber auch schon davor beim kritischen Gedankenaustausch unter Sportlern, besonders bei den WM 1993 mit Werfern und Springern, hatte ich dazu meine Überzeugung eindeutig artikuliert: Ein Sportverband, der von sich sagt „lebensbegleitend“ sein zu wollen, muss vom Kind über die Leistungs
sportler bis zum Senior alle Interessierten in seinen Reihen vereinen – und gebührend unterstützen! Dieser Auffassung bin ich noch heute! – auch wenn seither manch‘ herbe Enttäuschung meine Philosophie erodier-te: z.B. die Zögerlichkeit und ständige Meinungsänderung bei der Einfüh-
rung der Mehrkampf-DM und der AK-Faktoren für Senioren, das unbe-
rechtigte Fordern einer „Organisationsgebühr“ n u r für Senioren bei Meldungen zu internationalen Meisterschaften – nicht aber für Leistungs-
sportler, die Mißachtung (ungeschriebener) Regeln der Fairness, wie es im Erlauben des Starts von Senioren in „jüngeren“ AK und Staffeln deut-
lich wird, die Sinnlosigkeit der wenigen Dopingkontrollen nur bei DM – wo doch nur T r a i n i n g s kontrollen etwas brächten, und, und, und, …
Bedenkt man das nun rückblickend und auch mit Blick in die Zukunft,ist der Gedanke eines eigenständigen deutschen Senioren-Verbandes heute erneut überlegenswert.
Voreiligen Befürwortern muss aber klar sein:
1. In Deutschland kann es nur einen (1) Seniorenverband geben, da das
die WMA und EVAA verlangen. Es werden keine Meldungen zu deren
Meisterschaften aus zwei Verbänden angenommen!
2. Die Jahresmitgliederbeiträge zur Installation und Erhaltung des eigen-
ständigen Verbandes – auch wenn er ehrenamtlich geführt würde (gut
denkbar bei den vielen finanziell gut situierten Senioren in Deutsch-
land!) – sind relativ hoch zu kalkulieren.
3. Ist unser Dachverband DLV eventuell sogar gern bereit diese „Ab-
spaltung“ zu dulden? Auch in anderen großen Sportverbänden wird ja
der Gedanke positiv diskutiert, den „professionellen Sport durch pro-
fessionell arbeitende hauptamtliche Funktionäre zu führen“ und den
Breitensport den Ehrenamtlichen zu überlassen. (Einen großen Mit-
gliederverlust hätte der DLV sicher nicht zu befürchten, denn der An-
teil der Wettkampfsportler unter den insgesamt über 50 % DLV-Mit
gliedern im Seniorenalter ist klein, schätzungsweise 2 bis 3 % ?)
Fragen über Fragen …
Welche Meinung haben die Aktiven dazu? Welche Vor- und Nachteile sehen sie? Und welche Position hat dazu das DLV-Präsidium?
Hellmuth K l i m m e r
3. März 2009 um 23:15 |
[…] By Annette & Co. Sie erinnern sich möglicherweise an Dies und Das und die gleichlautende, von Kurt Kaxschke für proMasters vorgetragene Initiative. Sie […]