Jetzt heißt es, die Formalitaten erledigen, also die Registration. Wie immer dauert es danach ewig, bis man wieder raus ist, weil man hier jenen trifft, den man von da her kennt, und dann da jemand anders usw. Um 14 00 trainiere ich dann draußen – Kunstrasen, angenehm weich – geht alles gut, zum Schluss noch ein paar Antritte, 10 , dann 20 und 30 m, gut ist, wer 30 Meter laufen kann, schafft auch 60m. Jetzt ist Ruhe vor dem Sturm bzw. Wettkampf angesagt.
Es ist schon erstaunlich, was unsere WM hier für eine Bedeutung hat. In den Zeitungen vergleicht man sich mit dem großen Vancouver und der Olympiade, aber hat das 20 mal größere Vancouver etwas über 3000 Athleten und hier sind 1400 aus 61 Ländern. In allen Lokalen, in denen wir bisher waren, gibt es Rabatte für die WM-Teilnehmer; es empfiehlt sich also, seinen WM-Ausweis stets um den Hals zu tragen.
Ab Montag wird es ernst, also heut die Gelegenheit nutzen zu einem Halbtags-Ausflug in den Schnee zum eine Autostunde entfernten Sun Peaks. Auf 1200 Meter liegt reichlich Schnee, schließlich gehen die Berge mit den Abfahrten auf über 2000 m. In den wenigen Lokalen ist Bombenstimmung, fuehrt Kanada doch im olympischen Endspiel im Nationalsport Eishockeys gegen den großen Bruder U.S.A. relativ schnell mit 2:0.
Zurück nach Kamloops und zur Jetlaglinderung einen Mittagschlaf vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Und die ist super: erst sollte kein Einmarsch der Nationen sein, jetzt doch. Ein farbenpraechtiges Spektakel, wie ich es bei anderen Veranstaltungen nicht einmal annähernd erlebt habe. Die Geschichte des Ortes Kamlooops – angefangen bei den Indianern über die Trapper, Goldwäscher, den Bau der Pacific Railway bis heute – wird von Schauspielern, Tänzern musikalisch untermalt und in teils tollen Kostümen vorgeführt mit unterstützenden Bildern auf der Großleinwand dahinter.
Die Zeit vergeht im Flug und insgesamt dauert es fast zwei Stunden, die offiziellen Reden am Schluss sind erfreulich kurz, dann kommen die Schwüre der Kampfrichter und der Athleten – für Kanada eine der ältesten und erfolgreichsten Seniorensportlerinnen der Welt, Olga Kotenko, und dann kommt der erlösende Satz: I declare these World Masters Athletics Championships open.
Jetzt geht es also los. Übrigens: Mein Krampfschenkel ist nach einer Massage vom DLV-Physio Thorsten Beckemeier deutlich besser, jetzt heisst es, sich auf den Wettkampf zu konzentrieren.
Winfried
(Foto Pacific Railway, © W. Brömme, pixelio.de)
Schlagwörter: Hallen-WM, Kamloops, Olga Kotenko, Seniorenleichtathletik, Thorsten Beckemeier, Udo Lippoldes, Winfried Heckner, WMA
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