Verfügbar in Kamloops VIII

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Heute Freitag ist Wettkampftag, also kriegt man wieder nichts mit von allem anderen.

Nach dem Frühstück noch mal hinlegen, dann zur Halle und direkt auf den Aufwärmplatz. Wieder ist es sonnig und annehmbar: die Kanadier erkennt man leicht, sie haben meist kurze Hosen an – klar doch, die Sonne scheint und es ist über 0 Grad.  Man mag sich gar nicht ausmalen, was gewesen wäre mit den Temperaturen des März 2009 mit bis zu 30 Grad minus. Da wäre es mit Warmlaufen draußen schwierig gewesen.

Hürdenlaufen im gesetzten Alter ist nach meiner Meinung grenzwertig; wenn Koordination und Kraft nicht mehr so richtig mitmachen, sieht es eigentlich nicht so richtig nach Leichtathletik aus. Ein Spanier strauchelt auf dem Aufwärmplatz regelmässig an der dritten Huerde und legt sich lang: Er bekommt den  Sonderpreis für Unverzagtheit.

Diesmal sind wir im Zeitplan. Ich schau mich um: Außer dem Franzosen und meinem Staffelkameraden Thoams Partzsch kenne ich keinen der Konkurrenten. Diesmal werde ich einen guten Start hinlegen. ich gebe mir selbst das große Indianerehrenwort.

Als Wettkämpfer sieht man ja nur die ältere Männerklasse vor einem, bei der weiblichen gleichaltrigen Klasse hockt man schon auf dem Stuhl dahinter  und wartet nur noch darauf, den Startblock einstellen zu können. Diesmal ist nicht der langsame Starter am Werk, der einen so fürchterlich lange sitzen lässt. Ich gehe ab wie Schmitzens Katze – wow, ich bin vorne, an der 3. Huerde kommt der Amerikaner neben mir auf. Er hat die bessere Technik, an der 4. ist er gleichauf und an der 5. wird er etwas vorn sein. Entscheidung von Kommandozentrale ist gefragt, als der bessere Sprinter im Zieleinlauf nochmal richtig Druck oder besser nicht. Ich lasse es, locker bleiben und nicht verletzen, wir sind hierhin gekommen, um eine gute Staffel zu laufen.

Unverletzt in 10, 13 Silber! Ich bin mehr als höchstzufrieden (Foto).

Zum Glück sind die beiden anderen, der schnelle Amerikaner Frederick Johnston und der langsamere Amerikaner Robert Baker, schnell verfügbar. Wir können also zur Siegerehrung,  uns da als vollständig melden und werden dann eingereiht – ansonsten ist die Zeremonie erst drei Stunden nach dem Wettkampf. Siegerehrung am Fließband wie meist. Es kursieren Gerüchte, in Lahti sei ein Amerikaner positiv getestet und gesperrt worden, andere meinen es gebe noch mehr Fälle. Wie auch immer, es wird unserem Sport nicht gut tun.

Winfried Heckner

(Foto: © masters-sport.de)

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