Hoch

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Die Landesverbände des DLV  in Deutschland organisieren gerade  Regionalmeisterschaften  in allen Teilen der Republik, zum Teil als Aufbauwettkampf für höhere Aufgaben, zum Teil aber auch, um Medaillen und Titel zu sammeln, bisweilen auf Teufel komm heraus.
Im hessischen Fulda gab es heuer dazu ein Glanzstück im Stabhochbewerb der Frauen. Drei Damen hatten sich gemeldet, kommend aus den Jahrgängen 1942, 1945 und 1951. Wer nun glauben würde, diese Damen würden gemeinsam in einer Bewerbsgruppe starten, sagen wir in der W 55, der irrt. Die drei gingen sich tunlichst aus dem Weg. Jede wählte ihre eigene Bewerbsgruppe, wobei vielleicht die neudeutsche Variante des „gefühlten“ Alters die Entscheidung beeinflusst hat.
Die Älteste (Geb. 1942) startet in der W 40, die Nachfolgende (Geb. 1945) in der W 50 und die Jüngste (Geb. 1951) schließlich in ihrer echten Altersgruppe, nämlich der W 55. Diese Jüngste sprang mit 2,30 m das beste Ergebnis und war damit auch „Gesamtsiegerin“, auf Gesamtplatz 2 kam die 42erin mit 2,20 m, während die 45erin mit 1,80 m Rang drei (immerhin noch eine Medaille!) belegte. Durch die Aufteilerei entsprang für jede der drei ein echter Meistertitel. Peinlich!
Woran liegt  nun das ganze Wirrwarr? Alles erinnert ein wenig an die freie Wahl des Berufplatzes (Bosman-Urteil). Doch ist das nicht ein wenig zu weit weg geholt? Kann man (hier besser: „frau“) nicht in der Altersgruppe starten, der man angehört? Das wäre auch jedem Außenstehenden besser erklärbar und stände der (Senioren-)Leichtathletik gut zu Gesichte.
Oder sollte nicht einmal generell ein Machtwort von ganz oben gesprochen werden? Doch hier scheint man in Deutschland momentan sehr zögerlich zu sein. Kanzlerin Merkel tut’s nämlich auch nicht.

Ralf Peters

(Foto: Stäbe © , Creative commons)

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4 Antworten to “Hoch”

  1. Heinz Engels Says:

    Ein HOCH den Damen, die sich noch sooo jung (an-)fühlen. Aber warum sollten sie denn nicht diese Möglichkeit nutzen, wenn ihnen eine Regel das erlaubt ?
    Ich freue mich mit ihnen, denn ein Meistertitel ist ja schon etwas Ungewöhnliches, ein erstrebenswertes Ziel im sportlichen Leben. Um dieses zu erreichen, bedarf es nicht nur einer sportlichen Leistung, nein, ein Taktieren gehört einfach dazu. Nur dieses Zusammenspiel Leistung /Taktieren zeigt schließlich das wahre Können eines/einer Meister/-in.

    Moment mal, Ralf Peters sagte etwas vom „gefühltem“ Alter. Da kenn‘ ich irgendwelche Menschen, die fühlen sich schon älter als sie nach Lebensjahren sind. Und wenn die nun z.B. in einer entsprechenden höheren, sagen wir mal 4 AK, starten wollen, dann sollte man ihnen das doch auch erlauben.

    Ich bin dafür, endlich mal „Gefühlte Altersklassen“ einzuführen, das wäre eine echte Revolution gegen das veraltete AK-System……(tief einatmen, ausatmen…).

  2. Diethild Nix Says:

    Richtigstellung zum Artikel Hoch (Stabhochsprung)

    Alle Anträge auf die Altersklassen W60 und W65 wurden vom HLV und DLV abgelehnt !!!
    In Hessen wird man nur Meister, wenn man die Normen der entsprechenden Altersklasse, z.B. W50 erfüllt !

    Es gab also nicht 3 hess. Meisterinnen!!! (keine 3 Titel, keine 3 Medaillen)

    Hess. Meisterschaften in Fulda, Stabhoch:
    M60 – kein Teilnehmer, M65 – 1 Teilnehmer. Auch die Frauen hätten gern ihre entsprechenden Altersklassen besetzt!

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich mit gleichem Schwung für Gleichberechtigung beim DLV und HLV einsetzen würden.
    Aber vielleicht könnten Sie folgendes für mich erreichen: Ich darf bei den DLV – Meisterschaften in Kevelaer in der M65 springen, da ich diese Norm erfülle.

    • Heinz Engels Says:

      Frau Diethild Nix,
      wenn Sie die Bestimmungen der §§ 4 und 5 LAO, die für diese Männer-AK M 65 gelten, erfüllen, dann dürfen Sie selbstverständlich starten.

  3. Rudert Says:

    Liebe Damen und lieber “ Engel“, letzteren kenne ich beriets aus diversen Labergruppen „Leichtathletik Forum. Möglicherweise hat man ihn (Engel)
    ausgeschlossen, da er nun hier sein Unwesen triebt.
    Keinerlei Ahnun gvon der Realität, was Stabhoch angeht, aber dumme Sprüche machen.
    Ich kann die Damen gut nach vollziehen die sich von ihrem Verband)LV)
    imn Stich gelassen fühlen, was ihre AK Stabhoch angeht.
    Leider hat aber , verehrte Damen, folgendes Einzug gehalten:
    Es kann und sollte nicht sein, das man 1,80, Stabhochsprung nennt.
    Bitte verzeihen sie mir das , verehrte Damen. Das ich Ihnen eine Wettkampf gönne sei noch einmal ausdrücklich bestätigt und das sie sich von ihrem LV im Stich gelassen fühlen auch, doch , Bitte, wenn man wie Sie , noch “ gut drauf ist“, Bitte laszt euch Stabhoch wenigstens so lernen,#
    das ihr sichere 2,30 m schafft, dann lasse ich auch mit mir Reden.

    Wenn jedoch Stabhochsprung zu einer gefährlichen Sportdisziplin verkommt, weil einige Piruetten drehend und “ die Anlage umreiszende
    Bewegungen über der Latte ausführen und dabei vielleicht noch Kampfrichter gefährden, Bitte, laszt es sein. Eurer Gesundheit zu Liebe.

    Grüße und Bewunderung Eures Mutes ,
    J. Rudert

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