Gestern war großes Kino in Essen – bekanntlich Europas Kulturhauptstadt 2010. Und es war einzigartiges Kino. Knapp 1000 Besucher applaudierten stehend nach Ende der Filmpremiere „Herbstgold“ in einem der größten Kino Deutschlands, der Lichtburg. Wann sehen so viele Menschen begeistert einen Dokumentarfilm in einem Lichtspielhaus? „Herbstgold“-Regisseur Jan Tenhaven, Produzent Klaus Beetz und die Hauptdarsteller Gabre Gabric, Ilse Pleuger, Herbert Liedtke und Jiri Soukup waren mehr als glücklich- zu recht!
Ein begeistertes Publikum sah einzigartige Aufnahmen. Selten kam über die Senioren die Leichtathletik so positiv ins Bild wie in diesem Dokumentarfilm ‚Herbstgold‘. Es ist eine vergebene Großchance, geprägt von Sturheit und Borniertheit. Der Film war und ist ein grandioses Werk. Wie in Toronto, München und Linz gab es Ovationen und zwischendurch Applaus auf offener Szene. Und das von 1000 Besuchern, der helle Wahnsinn.
Es war eine einzigartige Schau – allerdings gänzlich ohne den Deutschen Leichtathletikverband (DLV); der nämlich hat die Chance verpasst. Der DLV und seine Verantwortlichen hätten auf der Bühne stehen können, die Jan Tenhaven ihnen bereitet hat. Aber der Verband hat die ausgestreckte Hand der Filmemacher und Produzenten nicht ergriffen – wie „aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen“ zu hören ist allein, weil Athletin Ilse Pleuger (auf dem Foto im Interview mit dem ARD-Magazin Brisant) im Film ein Trikot des „falschen Ausrüsters“ Adidas trägt.
Freunde, schüttelt den Kopf, und wir sehen uns nachher in Kevelaer, wo Maria schon die Tränen vergossen hat. Wohl damals bereits für den DLV, der die einmalige Sympathiewerbung für die Senioren und die Leichtathletik zugunsten (oder zulasten) des Generalsponsors NIKE hintan gestellt hat.
(Text und Foto: © Ralf Peters)
Schlagwörter: adidas, Deutscher Leichtathletik Verband, DLV, Essen, Gabre Gabric, Herbert Liedtke, Herbstgold, Ilse Pleuger, Jan Tenhaven, Jiri Soukup, Kevelaer, Klaus Beetz, Kulturhauptstadt Europas 2010, Lichtburg, Linz, München, Nike, Seniorenleichtathletik, Toronto
5. Juli 2010 um 08:08 |
Liebe Autorin, übertreibst Du nicht etwas .. ?
Herbstgold ?? Wollt ihr jetzt dafür den deutschen Filmpreis ?
Ich kann an Herbstgold nichts anderes finden, als die Darstellung
einiger Greise, die noch den Alltag ohne Rollstuhl und ohne
Pflegepersonal bewältigen.
Das wissen doch alle Menschen, das es viele Senioren und Seniorinnen
gibt, die durch Leichtathletik das eben schaffen; andere hingegen ohne Leichtatheltik, mit vollen Windeln im Bett und verlassen von den eigenen Kindern und dem Personal, dort verrecken.
Das wissen wir doch alles.
Und dafür den Deutschen Filmpreis anpeilen ? Nein, das geht zu weit.
5. Juli 2010 um 12:10 |
Herr Rudert,
die „Autorin“ heißt Ralf Peters.
„Herbstgold“ ist ein Dokumentarfilm über Senioren/-innen, die im hohen Alter „noch ohne Rollstuhl usw.“ Begeisterung für den LA-Senioren-Bereich verbreiten.
Der Beitrag ist lediglich eine Krik an den DLV, der mit seiner Abwesenheit die (seine) „Nähe“ zur DLV-Senioren-Szene widerspiegelt, leider.
Ihr Beitrag hat mit dem Thema nichts zu tun, ist mit einem Neidfaktor behaftet und inhaltlich abzulehnen.
6. Juli 2010 um 20:34 |
Liebe Annette,
deine kritische Position zu unserem Verband kann ich verstehen; ich bin’s nicht weniger. Dennoch „lehnst du dich ein wenig zu weit aus dem Fenster“.
Wer dich aus dem Kreis „der gewöhnlich gut unterrichteten“ Informanten s o unterrichtete, willst du aber wohl nicht verraten. Als unsere fleißigste und fast wie eine Journalistin arbeitende (und sich so Fühlende und Nennende ), solltest du Unterstellungen und Behauptungen unterlassen.
Ich glaube nicht an den von dir vermuteten Grund für die Abwesenheit von Funktionäre des DLV, eher an H. E n g e l s Begründung: „Fehlende Nähe zur Seniore-Szene“.
(Ein Teil der DLV-Amtsträger war übrigens an disem Wochenende in der Sportschule Kienbaum, wo man das bevorstehende Jubiläum der Aufnahme der ehem. DDR-LA-Bezirksorganisationen in den DLV vorbreitete und feierte(?))
H. Klimmer