Archive for the ‘Ganz was anderes’ Category

stabhochspringend

18. November 2010

OK- es ist nicht gerade die erste deutsche TV-Adresse. Aber Freitag um 20.15 Uhr trifft auf ProSieben in der von Stefan Raab produzierten Sendung „Schlag den Star“ Felix Sturm (WBA-Boxweltmeister im Mittelgewicht) auf einen stabhochspringenden Arzt. Es geht um 100.000 Euro.

Das submsterliche, RITTErliche Duell dürfte spannend werden.  Mehr

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Track

9. September 2010

Pressemitteilung des DLV

„Das geschäftsführende Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat Cheick-Idriss Gonschinska (42) zum 15. September als neuen Cheftrainer Track berufen. Der diplomierte Sportwissenschaftler aus Leipzig löst Rüdiger Harksen ab, der künftig die Aufgabe des Bundestrainers Hürdensprint Männer und Frauen übernehmen wird.

„Rüdiger Harksen ist nach den Olympischen Spielen in Peking 2008 in die Position des Cheftrainers Track berufen worden und war gleichzeitig Disziplintrainer Frauensprint. Diese Doppelbelastung sollte spätestens nach der EM in Barcelona beendet werden. Rüdiger Harksen hat mich nach den Europameisterschaften darum gebeten, ihn vom Amt des Cheftrainers zu entbinden. Er möchte sich künftig wieder ausschließlich in eine der leistungsstärksten Kaderdisziplin im Trackbereich einbringen. Diesem Wunsch haben wir entsprochen“, sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. „Ich bin davon überzeugt, dass Gonschinska als Cheftrainer Track und Herbert Czingon als Cheftrainer Field auch künftig erfolgreich arbeiten werden.“

Gonschinska war zuletzt DLV-Bundestrainer Hürdensprint (Männer/Frauen) und arbeitet seit 15 Jahren mit Bundeskaderathleten im gesamten Track-Bereich zusammen. Die Entscheidung wurde vergangene Woche bei einer Klausurtagung der DLV-Trainer in Würzburg bekanntgegeben und wird bei der Spitzensporttagung in Kienbaum (17. – 19. September) noch einmal ausführlich erläutert.“

Abgesehen davon, dass ich mich frage, ob man als oder zum Trainer beruft, stehe ich rätselnd vor diesem Track. Wie Sie, liebe Leser, weiß ich: Die Drillinge Tick, Trick und Track (englisch Huey, Dewey, and Louie) sind die Neffen Donald Ducks. Sie leben bei ihrem Onkel in Entenhausen, nicht in Leipzig. Die drei sind Pfadfinder beim Fähnlein Fieselschweif und machen keine Leichtathletik. Wieso ist einer von ihnen jetzt beim DLV? Tatsächlich trägt Track ein rotes Knit Training Jacket oder vielleicht auch nur ein Männer SS Baselayer, die uns der DLV verkaufen will; letztere Bezeichnung lässt mich übrigens -ganz unabhängig vor dem Inhalt der Track-Presseerklärung- aus einem ganz anderen Grund frösteln.

Ach, ihr lieben DLV-Sprachpantscher , könnt Ihr nicht ganz einfach deutsch von Lauf, Sprung und Wurf reden und schreiben, anstatt einen Neffen von Donald Duck zu bemühen?

Nachtragskorrektur – Gerade lese ich: Offiziell trägt Tick eine rote, Trick eine blaue und Track eine grüne Kappe. Also doch nichts Rotes aus dem DLV-Shop. Nun, immerhin ist grün die Farbe der Hoffnung…

Durchblick

8. September 2010

Dass unsere Leichtathletik schon genug kompliziert ist und manches detailliertes Fachwissen voraussetzt, ist uns allen bewusst und macht die Sache gegenüber Außenstehenden nicht gerade leichter. Dass man sich aber gegenseitig, also intern, die Sache noch schwerer macht, ist kaum mehr vermittelbar. Das Beispiel der 10 km – Meisterschaft (Straße) am Wochenende in Ohrdruf verdeutlicht es.

Die Seniorenathleten (auf der Straße) haben im DLV seit Jahren ihr eigenes Altersfeld; die Seniorinnen beginnen mit der W 35, die Senioren bei M 40 – zum Vergleich: in der Stadion-Leichtathletik à la Kevelaer und Kaiserslautern in diesem Jahr war die Eingangsklasse jeweils M/W30.

Im Vorjahr hat der Leichtathletik-Weltverband IAAF bei seinem Kongress in Berlin auf Wunsch mehrerer finanz- und publicity-trächtiger Marathonläufe unverhofft festgelegt, dass die Seniorinnen und Senioren einheitlich auf der Straße erst ab 40 als Alterssportler gewertet werden dürfen. Außer einem Aufschrei im Vorjahr und viel Kopfschütteln hat sich seither nichts getan. Leidtragende sind zweifelsohne die Seniorinnen und Senioren. Auf ihren Rücken wird alles ausgetragen, was Funktionäre aushecken.

Im Stadion ab 30 (in Deutschland) bzw. ab 35 (international), auf der Straße ab 35 -Frauen- und ab 40 -Männer- bzw. ab 40 (international). Dazu die Variante, dass international die Männer/Frauen ab 35 die Langstrecke im Stadion laufen (dürfen) und erst ab 40 dieselbe Distanz auf der Straße.

Blickt da noch einer durch oder sollte nicht mal einer energisch Klarheit einfordern? Der Deutsche Leichtathletik Verband hätte es doch in der Hand – nachdem er in seinen eigenen Reihen für Ordnung gesorgt hat…

(Straßenlauf; © Reinhard Schuldt creative commons)

Ironman

13. August 2010

seniorengerecht

2. August 2010

Wenn es nach verschiedenen Verbandspräsidialen in Deutschlands Leichtathletik ginge, hätte die Spezie ‚Senior‘ eine Menge von Vorleistungen zu erbringen, um sich die Berechtigung seines Selbstversuchs als Aktiver zu erarbeiten. Sie soll nämlich als Multi-Individuum auftreten, als da wären: Trainer im Verein, Fahrer für den Nachwuchsbereich, Kampfrichter bei Lokal- und Regionalbewerben und auch im Vorstand der LA-Abteilung sähe man diese Spezie viel zu gern. Erst nach Erfüllung dieses Forderungskatalogs ist dem Senior per absolutio die Erlaubnis erteilt, selbst aktiv zu sein oder zu werden.

Am Rande erwähnen diese Verbandspräsidialen auch häufig und gern, dass die Spezie ‚Senior‘ die Verpflichtung habe, die Stadien zu füllen, wenn Leichtathletik auf dem Programm steht, damit z.B. die Gala, in der Rangordnung des Dachverbandes ganz, ganz weit oben angesiedelt, auch mal wieder die 1000-Besucher-Schwelle überschreitet. Die Spezie ‚Senior‘ verfügt eben über just die Finanzkraft, die man der förderungswürdigen und -nötigen Jugend nicht abverlangen kann. Das käme dann einem Durchlaufposten gleich, hier die verbandsseitige Förderung, dort der Rückfluss über die nicht geringen Eintrittsgelder (trotz Studentenausweis oder payback-Karte).

Braunschweig mit seinen DLV-Meisterschaften anno 2010 brachte nun ein weiteres Schmankerl für die Spezie ‚Senior‘. Neben der gewünschten Verpflichtung zu einem Meisterschaftsbesuch bekam der Senior an sich ein nicht unerhebliches und unüberhörbares (im wahrsten Sinne des Wortes) Plus: die seniorengerechte Beschallung in Wort und Musik. Die Musik war fetzig, hightech-gerecht, ultramodern und in einer Lautstärke, dass die Region um die Löwenstadt herum stets über alle Details informiert war. Als I-Tüpfelchen kamen dann die Sprecher. Alles wurde in einer Lautstärke serviert, die seniorengerecht war. Jeder Marktschreier-Bewerb hätte arge Probleme zu konkurrieren.

Das Fazit: Ab sofort braucht die Spezie ‚Senior‘ nicht mehr mit ihren Hörgeräten das Stadion zu betreten. Das wirkt sich energiesparend und umweltfreundlich aus. Die Beschallung ist jenseits des bisher Fassbaren und Hörbaren und erleichtert die Konzentration auf die Wettbewerbe, da eine Unterhaltung mit dem Nachbarn ohnehin nicht mehr möglich ist. Der Batterienverbrauch für die Hörgeräte sinkt dramatisch, da diese Geräte nicht mehr nötig sind.

Ein Weiteres hat diese für modern gehaltene Form der Unterhaltung: Dauerhaft sichern die Sprecher ihren Arbeitsplatz ab; nach Ausscheiden aus dem Berufsstand als Sprecher können sie nahtlos auf dem Fischmarkt in Hamburg oder auf dem Naschmarkt in Wien ihre Erfahrungen einbringen und finden einen rentenvorsorgenden Beruf.

Die DM Braunschweig 2010 wird in die Geschichte der deutschen LA-Events eingehen als die seniorengerechteste Meisterschaft (für die Zuschauer) und arbeitsplatzsichernd (für die Sprecher).  Suum cuique, so wie dazumal Cicero schon sagte und heuer die Geschichte neu belebt…
Ralf Peters

(Foto: Hörgeräte, © pixelroiber, creative commons)

Arbeitssuchend

20. Juni 2010

Er ist der bekannteste Masters-Medien-Mann. Ken Stone aus San Diego in Kalifornien. Wenige Tage vor seinem 56. Geburtstag hat ihn sein Arbeitgeber, die Tageszeitung San Diego Union-Tribune, in der letzten Woche gefeuert – nach mehr als 24 Jahren.  Es war die siebte Entlassungsrunde bei dem Traditionsblatt in Südkalifornien und dieses Mal traf es insgesamt 35 Journalisten. Ken Stone war einer von ihnen.

Bitterböse kommentiert Ken in seinem Blog: Die gute Nachricht: Meine Zeit zu bloggen hat sich gerade gewaltig erhöht. Die schlechte Nachricht: Man hat mich gestern gefeuert. 24 Jahre, drei Monate und 14 Tage nachdem ich bei San Diegos Tageszeitung angefangen hatte. Ich bin meine Arbeit los. Ich bin jetzt ein Union-Tribune-Waise. Und:

The Union-Tribune was very good to me, giving me friends and skills and a handsome paycheck that allowed vacations around the country (and sometimes to Europe) in search of age-group PR’s and cool photos. But 35 extremely talented folks in the newsroom were given pink slips, and I was one of them. Here’s a typical report. I don’t know what my work future will bring, but I’m certain I’ll maintain my masters track friendships and activities. And nobodycan threaten this blog! I already have a backlog of Q&A’s with record setters and other superstars. So stay tuned. You ain’t seen nuthin’ yet!“

Händeln

4. Januar 2010

Bekanntlich ist Dieter Massin, der polyglotte Präsident der EVAA, ein engagierter Kämpfer für die deutsche Sprache. Eigentlich für die Gleichberechtigung aller Sprachen. Für ihn ist es beispielsweise keine Frage, dass bei Diskussionen und Versammlungen der EVAA jede Wortmeldung in jeder Sprache gehört wird. Die Muttersprache des Einzelnen wird akzeptiert und der Westfale reagierte daher äußerst ungehalten, als der Weltverband WMA in Lahti die ausschließliche Verwendung des Englischen in seine Satzung schreiben lassen wollte. Der Verein für deutsche Sprache hat Massin denn auch längst in seinem Magazin einen Beitrag gewidmet, und auch wir bemühen uns -dank Dieter Massin-, deutsch zu schreiben.
Im Interview zum Jahresbeginn mit masters-sport.de aber rutschte  jetzt ausgerechnet Dieter Massin einer dieser Anglizismen heraus, die ihn bisweilen auf die Palme bringen. Er sprach von „händeln“. Keine Frage: Der Begriff „händeln“ hat es sogar bis in den Duden gebracht. Aber dort stehen auch E-Mail (Massin: „E-Post“) und „Handy“ (Massin: „Mobiltelefon“), weshalb der Eintrag dort für den Sprachkritiker aus Ahlen noch kein Maßstab ist.
Um schwierigste Verwerfungen zu vermeiden, haben wir daher zurückgefragt, und siehe, die Antwort kam prompt,

„aus ‚händeln‘ habe ich handhaben gemacht und kehre auch in meine Spur zurück. Daher wird der Anhang zu „Sprachwahrer“ auch gut gefallen, wobei ich den Bayern-Trainer van Gaal (trotz Bayern) nun in mein Herz geschlossen habe (nach Jürgen Klopp, versteht sich…).“

Klopp hängt natürlich mit dem großen BVB aus Dortmund zusammen, aber das ist eine andere Geschichte.

Heute klicken Sie am Besten auf „Sprachwahrer„. Dann sind Sie ordentlich „gebrieft“, und es  ist „alles roger“, oder?  OK! 😉

Frisbee

6. November 2009

Andrew Boyce (44), aktiver Stabhoch-, Hoch und Weitspringer aus Illinois (USA), löst seine ganz persönlichen Frisbeeprobleme so:

Berlin ’36

23. August 2009

Mehr…

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peinlich®TM

24. Juli 2009

297450_R_K_B_by_Jerzy_pixelio.deAm Donnerstag hat das Organisationskomitee der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin eine Pressekonferenz abgehalten. Die parallel erfolgten Veröffentlichungen, für die ein Herr Herder des BOC 2009 GmbH verantwortlich zeichnet, sind an verdrießlichem Geschreibsel schlechterdings nicht zu überbieten. Wir Seniorenleichtathleten haben erfahren, dass nicht einmal einige bescheidene Masters-Einlagewettkämpfe in Berlin stattfinden dürfen. Arroganz ist eben Arroganz, habe ich mir gedacht. Aber nun sind die Herren peinlich:
Denn  jetzt kommen die Hauptstadt-Organisatoren („BOC 2009 GmbH“) mit diesem vermeintlich polyglott-modernen Sprachmischmasch daher und verbreiten so schlechtes Deutsch und klebrig-ärgerliches Denglisch, dass man sich mit Grausen abwendet. Ich zitiere die besonderen Höhepunkte (kompletter Text hier) dieses dümmlichen Sprachmülls:

das finale Kulturprogramm von berlin 2009TM, die Welcome Night

Vorgestellt wurde ein Booklet inklusive des finalen Programms des KulturStadion®.  die Welcome Night der  Showacts a-ha präsentiert den offiziellen WM-Song  live.

12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009TM mit Open-Air-Fotoausstellung „In Motion“, Welcome Night sowie KulturStadion® André Schmitz, Staatssekretär für Kultur (!): „Programm verdeutlicht, warum Berlin  ‚the place to be’ ist.“

Heinrich Clausen: „berlin 2009TM-Kulturprogramm. Besonderer Dank  dem Presenting Partner des KulturStadion® .  „Run, Jump and Throw“ , die Open-Air-Fotoausstellung „In Motion“ vom Offiziellen Informationstechnologie- Partner von berlin 2009TM bereitgestellt.  Im temporären Pendant des Berliner Olympiastadions  wird besonderes Highlight die tägliche IAAF-Hour, mit  Talk-Gästen am KulturStadion®.“

Am Vorabend  der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009TM, findet mit der „HAVE A GOOD TIME!TM WELCOME NIGHT“, die große Auftaktshow statt. Die Welcome Night zeigt ein Showprogramm.  Christoph Kirst, Creative Director der Welcome Night, stellte  Highlights vor.

Brrrr. Welch‘ eine Sprache!

Nebenbei: Wie spricht man eigentlich „KulturStadion®“ und WM berlin 2009TM“ aus? Ich wette, dass niemand der Zitierten dies je getan hat. Ich wette um einen gefüllten 20-Liter-Benzinkanister mit dem Immer-bis-zum-letzten-Tropfen-Autofahrer Heinrich Clausen und erwarte, wenn und weil ich gewinne, von ihm umgehend eine Kiste rheinhessischen Rotweins aus dem Weingut von Winzer und Speerwerfer Helmut Hessert (Horrweiler) oder seinem Nachbarn.

(Bild:© Jerzy, pixelio)