Dies ist sicherlich kein Foto, dass den DLV-Wettbewerb zur Seniorenleichtathletik gewinnen wird. Aber es ist -von US-Journalist Ken Stone aufgenommen- ein Zeitdokument:
Eine kleine Hommage an den großen Ugo Sansonetti, der am Wochenende in Ancona bei den nationalen Hallenmeisterschaften der Seniorenleichtathletik in Italien über 60m einen neuen Weltrekord aufgestellt hat. Hier ein Youtube-Video aus jung(geblieben)en Tagen:
Und wer Ugo „in Aktion“ sehen will, darf hier klicken. Bemerkenswert, wie der junge Kameramann zittert und wackelt, derweil Ugo stramm sprintet und siegt.
Der Sommer und die WM im finnischen Lahti waren schön. Ich erinnere mich gern an spannende Wettkämpfe. Aber jetzt endet alles so, wie es begann: Mit Abzocke! Die Athleten, die die Ergebnisliste bestellt haben, werden zusätzlich zur Kasse gebeten. Ich weiß nun nicht, welches Rechtsverständnis es bei den Finnen gibt: Aber ein Vertrag ist ein Vertrag. Die Athleten haben im Voraus die Eregbnislisten bezahlt, haben damit ihren „Vertrag“ erfüllt. Trotzdem sehen sie sich nun einer Nachforderung gegenüber, die in der Vereinbarung weder angekündigt war noch im Kleingedruckten stand.
Der Weltverband WMA distanziert sich mit bedauernden Worten. Aber das hilft den Betroffenen nicht. Wir erinnern uns: Erst die überteuerten Hotels, jetzt diese vertragswidrige Nachzahlung von nicht gerade wenig. 25,– Euro kostet die Ergebnisliste. 10,00 Euro mehr als vereinbart. Sie erinnern sich, dass das 50 DM sind. Ein völlig übeteuerter Betrag für eine Ergebnisliste, mag sie auch 1,5 kg wiegen wie diese.
In zwei Jahren ist Jyväskylä mit der Hallen-WM dran. Das nächste Finnen-Wunder steht also vor der Tür. In zwei Wochen gibt es die Deutsche Bestenliste des Oldenburgers Jörg Reckemeier: Vielleicht nicht dicker, aber besser und für einen Betrag, der deutlich günstiger ist. Auf Jörg R. kann man sich verlassen. Bei diesen Lahti-Finnen stimmt hingegen vor allem die Abzocke. Eine bittere Feststellung.
Markus Zerres (*1961, TV Waldstraße Wiesbaden) wird sich an das 1500m WM-Finale im Stadion Radiomäkki von Lahti bestens erinnern: Fast war er –einmal mehr– auf den letzten Metern überspurtet worden, als plötzlich der hinter Weltmeister Jesus Borrego (ESP, 4:01, 66 sec) unangefochten auf dem Silberrang liegende Brite Lex Bryce fünf Meter vor der Ziellinie entkräftet stürzte, der Kanadier Paul Osland nicht mehr ausweichen konnte und ebenfalls fiel – mit Kopf und Schulter gerade noch über die Ziellinie kam und so Silber errang. Markus Zerres, der ein couragiertes Rennen gelaufen war, wurde Dritter. Verdient – trotz des Pechs des Briten. Mit 4:07,46 sec verpasste er seine Altersklassen-Bestzeit nur um drei Zehntel. Ich habe ein Youtube-Video gefunden, das die dramatischen 1500m der M45 von Lahti zeigt. Viel Spaß beim Zusehen:
Der Weltverband der Seniorenleichtathletik World Masters Athletics WMA hat seinen Internetauftritt überarbeitet. Grafisch ist dies durchaus gelungen, finde ich; denn sie sieht jetzt so aus:
Aber einmal mehr enttäuscht die müde Seite inhaltlich. US-Masters Ken Stone hat die Schwachpunkte penibel aufgelistet:
Die WMA könnte sich gegenüber Kritikern etwas rehabiltieren, würde sie Masters-Neuigkeiten berichten. Aber statt über die Dutzenden Weltbestleistungen in Lahti zu berichten, informiert die Internetseite über die elektrisierende Übergabe der WMA-Flagge in Lahti an den nächsten WM-Ausrichter Sacramento (USA).
Wirklich erwarten können wir von der WMA genaue und aktuelle Informationen. Aber auch da: Fehlanzeige. Peinlich bezeichnet die Adressenliste(am 26.08.!) immer noch Monty Hacker als geschäftsführenden Präsidenten und Rex Harvey als WMA-Vizepräsidenten Stadia. Monty Hacker ist seit Mai zuürckgetreten und Rex ist in Lahti aus dem WMA-Präsiodium ausgeschieden.
Obwohl die diversen Weltbestleitungen, die bei der WM in Lahti ufgestellt wurden, bis zum letzten Wochenende auf der Rekordseite uzu lesen waren, fehlen sie auf der neu gestalteten Internetseite. ,
Obwohl die künftigen WMA-Weltmeisterschaften in den Jahren 2012 und 2013 in Lahti vergeben wurden, erscheinen sie nicht auf der Meisterschafts-Seite.
Die Seite 2009 results ist blank. Offenbar gibt es keine Resultate aus 2009 zu berichten.
Die Über uns/About Us-Seite definiert Mastersleichtathleten als 35-und-älter. Aber hallo!? Gerade hat der IAAF Kongress in Berlin die Mastersleichtathleten für die Straßenlaufwettbewerbe umdefiniert. Bei ihnen gilt jetzt die 40-Jahre-Grenze.
Ken Stone meint, man könnte all diese Punkte vergessen, wenn die WMA einen Läufer, Springer oder Werfer auf seiner Seite präsentierte.“Bloß einen einzigen!“ schreibt Ken Stone. Doch auch hier -und das überrascht wirklich- Fehlanzeige! Es gibt keinen einzigen Mastersathleten auf der Seite, schreibt der US-Journalist und kommt zu dem Schluss: „World Masters Athletics ist nicht das WMA-Council! Es geht um den Sport, es geht um die Athleten. “
Auf ihrem Kongress in Berlin hat die IAAF eine plötzliche Kehrtwendung vollzogen und man reibt sich ungläubig die Augen: Künftig gibt es keine Wertung der „Altersklassen M/W 35“ bei Straßenlaufwettbewerben mehr. Auf der WMA-Generalversammlung in Lahti wurde dies diskutiert und die Delegierten erfuhren einige Hintergründe: Die Veranstalter der beiden Stadtmarathons in London und New York sind Ausgangspunkt der Regeländerung, Sie wollten die Altersklassenänderung.
Die WMA-Delegierten in Lahti haben klar gegen eine solche Änderung votiert. In Lahti war dabei auch zu hören, dass das IAAF Masters Committee ebenfalls gegen diese Änderung der Altersklassen gestimmt hat, nachdem erst 2005 beim IAAF Kongress in Helsinki auf Antrag der WMA die Altersklasse 35 der Männer eingeführt worden war.
Daher ist das jetzt Beschlossene ein Rückschritt, und Konfusion ist die Folge; denn 35-jährige Masterssportler und Masterssportlerinnen werden zwar über 5.000m oder 10.000m im Stadion gewertet, aber nicht über dieselbe Distanz auf der Straße und dies für eine oder zwei Handvoll Weltklasse-Laufprofis, die nie bei einer Senioren-WM starten werden.
Und was passiert, wenn nun auch die Werfer, deren Spitzenathleten bekanntlich oft älter als 35 sind, ebenfalls einen Antrag stellen?
Der DLV meldet heute, dass bei der morgen im finnischen Lahti beginnenden WM in Lahti insgesamt 5334 Athletinnen und Athleten starten. Mit Verlaub, ich habe da meine Zweifel.
Denn die Zahlen aus Finnlands Süden sind mir längst etwas suspekt geworden. So meldete der DLV 448 deutsche Starter (inzwischen 450), aber in der finnischen Statistik finden sich zahlengedrehte 484. Aus der Schweiz sollen 56 Starter teilnehmen, die Schweizer selbst wissen aber nur von 48. Die Spanier kennen 153 Starter, gemeldet werden aber 162. Die USA-Liste enthält 231 Namen und nicht, wie die Organisatoren angeben 298.
Nach mehr Differenzen habe ich bisher nicht gesucht.
Eine Erklärung für die Unterschiede habe ich nicht. Ich finde sie allerdings sehr bemerkenswert.
Die RUHRNACHRICHTEN berichten aktuell über die neue UEFA Europaliga im allgemeinen und den Ex-Dortmunder Fußballprofi Marc Kruska im besonderen. Ein spannendes Thema für die Seniorenleichtathletik, finde ich. Denn der Artikel liest sich so:
„Die Premiere steigt im hohen Norden: Der vom VfR Rauxel stammende Fußballprofi Marc Kruska und der FC Brügge (Belgien) stehen vor ihrem Debüt in der neuen UEFA Europa League, dem Nachfolger des bisherigen UEFA-Cups. Am Donnerstag (30. Juli) geht es gegen den FC Lahti aus Finnland. Das Rückspiel findet am Donnerstag, 6. August, in Skandinavien statt. Das hat die Auslosung in Nyon (Schweiz) ergeben. Brügge war als Tabellendritter der belgischen Jupiler Pro League direkt für die dritte Qualifikationsrunde in der Europa League gesetzt. Lahti musste derweil bereits in der zweiten Runde gegen NK Gorica (Slowakei) antreten, und sicherte sich sein Ticket zum Kräftemessen mit Brügge mit 0:1 (auswärts) und gestern 2:0 (daheim). Kruska ist im Winter von Borussia Dortmund zu dem belgischen Erstligisten gewechselt. Dort wollte er mehr spielen als beim BVB und sich vor allem für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren.
OK, der Verein für Rasensport Rauxel 08, gleich neben Castrop gelegen, ist ja überregional vielleicht nicht ganz so der Knaller. Aber am Donnerstag, 6.8. in Lahti? Da war doch was?!
Richtig:
Die 1500m-WM-Finalläufe der Mastersleichtathleten in dem Stadion, in dem offenbar zeitgleich gekickt werden soll. Also, liebe UEFA, da wollte ich eigentlich auf der Bahn stehen und 3 3/4-Runden unterwegs sein.