Posts Tagged ‘Angelika Holder’

Finale in Kamloops XI

9. März 2010

Was steht vor dem Hotel, als wir zum Frühstück gehen? Der Bus der Vancouver Giants, die gestern die 6:1 Klatsche im Eishockey gekriegt haben. Ohne die martialische Ausrüstung sehen manche der Spieler wie Hänflinge aus.

Am Schluss stehen 400m und dann die Staffeln an. Zunächst ist Staffelkamerad Thomas Partzsch im 400m-Finale nach vorn zu brüllen. Also rauf auf den Aufwärmplatz und ihm den letzten Motivationsschub verpassen: „Hol sie dir, Rache für die 800“ , wo Thomas nicht starten konnte, weil er zu spät im call-Room war… Tja, wie sagte schon weiland Gorbi: „Wer zu spät kommt,… “ Unseren Staffel-Schlussläufer nennen wir immer liebevoll Kampfschwein. Heute macht er seinem Namen alle Ehre und wird Hallenweltmeister. 🙂

Kurz vor Thomas‘  Finale gibt es noch einen schlimmen Zwischenfall. Judy Armstrong, eine der beiden Cheforganisatoren und meist Mrs. Überall genannt, schaut beim Gewichtwurf nach dem Rechten und wird von einem verunglückten Wurf an der Seite getroffen. Es werfen gerade große, kräftige Männer, also sind es mehr als 10 Kilo, die da angeflogen kommen. Sie ist bei Bewusstsein und wird im Rollstuhl abtransportiert. Später erfahren wir, dass nichts gebrochen ist, „nur“ starke Prellungen, die sie noch lange an die WM erinnern werden.

Für die Staffel ist unser Motto „Haut die Amis weg“, doch am Ende sind sie stärker. Das müssen wir anerkennen. Da sieben  Staffeln gemeldet haben, gibt es zwei Zeitendläufe. Wir sind im ersten. Deshalb heißt es anschließend zittern, bis die anderen im zweiten Lauf im Ziel sind. Bei uns sprang die Uhr von1:57 auf 1:58 – mit so Kleinigkeiten wie Hunderstel beschäftigt man sich in einem so großen Land wie Kanada nicht – Die Australier und die Kanadier liegen gleichauf bei ca. 1:31, als der Schlussläufer den Stab bekommt. Wir sehen, das wird eng. Peter Crombie, der Schlussläufer der Aussis und Weltmeister in der M 65 läuft normalerweise  mindestens eine kleine 26. Aber hier ist Kamloops und eine Bahn ohne Kurvenerhöhung, er kommt rein, als die Uhr gerade auf 1:58 gesprungen ist. Ich springe hoch, denn das heißt Silber. Apropos fehlende Kurvenerhöhung: Später sehen wir noch, wie Athleten Brust an Brust auf Bahn1 in die Zielkurve gehen und auf Bahn 3 und 4 wieder aus der Kurve kommen.
Unsere Staffeln -aufgefüllt mit Marathonis und Eisenwerfern- schlagen sich ausnahmslos hervorragend. Angelika Holder beispielsweise ist eigentlich zuständig dafür, Eisen möglichst weit weg zu befördern. Doch sie geht die 200 an, dass man sicher ist, gleich zieht jemand den Stecker raus, aber sie hält durch. Im T-Shirt!

Am Ende hat unser kleines Aufgebot in den Staffeln zwei Mal Gold, vier mal Silber und einmal Bronze gewonnen. 🙂

Winfried Heckner

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Angelikas WM-Stichworte

4. März 2010
Aus Kamloops (Foto) berichtet von der 4. Senioren-Hallenweltmeisterschaften für uns auch Angelika Holder. Hier Angelikas WM-Stichworte:

Verpflegung in der Halle<<
Gut organisiert die Hallenverpflegung der unzaehligen Helfer, auch fuer die „Offiziellen“, da gibts nix zu meckern. Wer als Athlet ebenfalls fast den ganzen Tag in der Halle aktiv ist, kann das fuer sich selbst nicht so ganz sagen. Die im Eingangsbereich zwischen Sporthalle und tollem Hallenbad, fuer WM-Teilnehmer uebrigens kostenfrei, befindliche nicht uebertrieben grosse, cafeteria ist, auf alle Faelle am fruehen Morgen und zu den Stosszeiten, mit den nur 2 Angestellten etwas spaerlich besetzt. So kommt es immer wieder zu Wartezeiten, auch ist das Angebot etwas duerftig. Da hilft es auch nicht, dass man im Athlete’s village oder in den vielen umliegenden, wohlbekannten Schnellrestaurants fuendig wird – fuer Teilnehmer ist der Nahrungsbeschaffungsweg etwas zu weit. Was bei uns jeder ausrichtende Verein anstrebt um die klammen Finanzen aufzubessern, die Stadt Kamloops vergibt hier die Chance, dasselbe zu tun………schade fuer uns Athleten.
Urkunden<<
Auch wenn es bei der Olympiade ebenfalls nur Medaillen fuer die drei Ersten und keine Urkunden fuer die Plaetze 4 – 8 gibt, in Kamloops haetten wir das schon erwartet……..ein wenig unseres Meldegeldes hierfuer abzuzweigen waere jedenfalls schoen gewesen.
Award-Ceremonies<<
Zugegeben, zur Siegerehrung sind es ein paar Schritte mehr, denn dazu muss man ins Athletes Village, etwa 600m von der Sporthalle entfernt gelegen. Der gut ausgeschilderte Weg ist kurzweilig, zwischen Stadion und Werferplatz verlaufend, anderen schnell noch bei Wettkampf oder Training zugeschaut werden kann. Die Siegerehrungs-Zeremonie in der lichtdurchfluteten Aula wird, einer WM absolut gerecht, in feierlichem Rahmen abgehalten.
WIR sind…………..WER<<
Der eigene Start rueckt naeher, also ab ins TIC zur Startkartenabgabe. Von Downtown aus fahren mehrere Buslinien zum schoen gelegenen Unigelaende hoch, sodass wir in null komma nix am TIC sind und sofort „stuerzt“ sich eine der zahlreichen Helferinnen auf uns und bietet ihre Hilfe an. Mit Helga, vor ueber 40 Jahren aus dem Hamburger Raum hierher ausgewandert, verstehen wir uns blendend, wie uebrigens auch mit allen anderen Helfern hier. Auf der Rueckfahrt zum Hotel sehen wir an vielen Geschaeften Leuchtreklame mit „World Masters welcome“.
Beim nachmittaeglichen Stadtbummel dann eine Schaufensterfront “ Proud to be sponsor of the World Masters Championships“.
Ja, wir sind wer………auch Downtown.
Empfang<<
Der Empfang am Flughafen, locker und unkompliziert, dabei hatte ich schon etwas Bammel, wie wir Fuenf (es gehoeren noch Elisabeth und Ursula zu unserer Minigruppe) ohne Voranmeldung in unser Hotel kommen werden – no problem at all. So gut organisiert habe ich noch keine Anreise erlebt.
Die Kanadier haben in der Ankunftshalle gut sichtbar einen Stand platziert. Sie gehen zusaetzlich auf die Anreisenden zu und fragen, ob man, in dem Falle Frau, zu den Championships komme, and yes, please refer to the desk, „wir bringen sie zum TCC/TIC zum Abholen der Startunterlagen, danach zum gebuchten Hotel“.
Mein Fahrer Bill<<
Da ich nicht mehr ins Fahrzeug meiner Minigruppe passe, die Shuttle-Fahrzeuge 4 – 8 Sitzer und u.a. von oertlichen PKW-Haendlern zur Verfuegung gestellt, darf ich ins „Offiziellen“ Fahrzeug einsteigen. Nachdem die Kampfrichter an ihrem Hotel angekommen sind, faehrt mich Bill in Sonderfahrt weiter zum TCC.
Auf dem Weg dorthin, neugierig wie Frauen halt sind, interviewe ich Bill. Oh yes, er ist begeisterter Volunteer und war schon bei vielen Veranstaltungen im Einsatz. Warum? Der Kontakt zu Menschen „from all over the world“, das macht Bill viel Freude. Bill setzt mich an der Halle ab…….aeh, mein Chauffeur feiert im Oktober uebrigens seinen 80. Geburtstag – hmh, ich hatte ihn fuer gut 15 Jahre juenger gehalten.
Flotte, nette Startnummernausgabe<<
Ohne Warteschlange komme ich schnell zu meinen Unterlagen. Der Helfer erzaehlt mir freudestrahlend, dass er schon im Schwarzwald und in unserer Landeshauptstadt Stuttgart war. Nach Erhalt meiner Papiere, die Ueberraschung: Wie jeder Teilnehmer bekomme ich eine praktische gruene Stofftasche <Green care – recycle earth> klar, mit Infos ueber die Stadt, einigen Rabattangeboten UND einer formschoenen Edelstahl-WM-Trinkflasche, sunprotection und 3 Pins, einer davon ist eine Limited Edition der Olympiastadt Whistler. Aber hallo, die Kanadier haben sich ins Zeug gelegt, keine Frage.
Neben der Startnummernausgabe die „Internet Stations“ -> 8 PCs zur freien Verfuegung.
Die Halle<<
Die Wettkampfhalle ist 2 Tage vor Beginn der WM noch durch Universitaets-Sportaktivitaeten belegt, aber da, wo moeglich, wird bereits intensiv am Umbau der Anlagen gearbeitet. Die im Vorfeld wegen nicht ueberhoehter Kurven daheim etwas abgewertete Rundbahn, macht auf uns einen guten Eindruck – ordentliche Zeiten werden hier auf alle Faelle gelaufen.
Ursula<<
An der Sporthalle werden wir vom Verantwortlichen fuer die outdoor-Lauf-und Gehwettbewerbe angesprochen: „Hey ladies, ich fahre zur Halbmarathon und Gehstrecke raus, um dort Wasserspender aufzustellen. Moechtet Ihr Euch die Strecke anschauen?“ Na, das ist doch ein Angebot, jedenfalls fuer Ursula und sie faehrt begeistert mit. Sie bekam ihre „Streckenfuehrung“, erhielt alle Infos aus erster Hand und wurde anschliessend zum Hotel gebracht – „yes, that’s our Canadian Spirit“.
Vor der Eroeffnungsfeier<<
Bis zum Mittag hellte sich der Himmel auf und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein im Stadion neben der Halle trainieren. Bald geht’s zur Mannschaftsbesprechung des DLV, anschliessend zur Eroeffnungsfeier. Aufgrund unserer bisherigen guten Erfahrungen am Veranstaltungsort freuen wir uns schon drauf..

Angelika Holder

Sydney 10

17. Oktober 2009

420725_R_K_by_Ulla-Trampert_pixelio.deHeute kam eine E-Mail von Angelika Holder (zzt. Sydney und immer noch ohne Foto!). Sie bittet -nur damit die Leserschaft informiert ist- zunächst: „Bitte keine E-Mails auf diesen account, da ich den aus Zeitgründen nicht benutze. Leider kann ich an meinen accor-account aufgrund von Wartungsarbeiten nicht rankommen“ und schickt dann einen langen Bericht, der mit einem einen Nachtrag zum „Strassengehen in Parramatta und Hans Siegele“ (Sie erinnern sich sicher hieran) beginnt:

Mittlerweile sind in der Altersklasse M 60-64 von Hans Siegele alle (!) Geher disqualifiziert worden. Die Ursache bleibt rätselhaft: Aber womöglich erlitten nicht wenige Gehrichter und das Auswertungspersonal gleich mehrere Sonnenstiche. Zur Altersklasse W 60 und Ursula Herrendörfer noch diese Information: Die abkürzende Slowakin hat den Weg auf die Ergebnisliste nicht geschafft, nicht mal mit der Anmerkung „dsq“

Aktuell von heute
im 5.000m Bahngehen:

Österreichs Hans Siegele ist bis 1 Runde vor Schluss einmal verwarnt und unangefochten Dritter. Irgendetwas scheinen die Aussies jedoch gegen ihn und die Oesis zu haben, denn „nachträglich“ bekommt er in der letzten Runde noch 2 rote Karten gezeigt und wird erneut disqualifiziert. Fachfrau Ursula Herrendörfer kommentiert dies sofort mit „absolute Fehlentscheidung“. Übrigens sind nur australische Gehrichter vor Ort, da die Aussies angeblich kein Geld hatten, um internationale Gehrichter anzuheuern. So macht Sport sicher nicht Freu(n)de…

3./4. Wettkampftag
Wir sind Prinz!!!

Seit heute dreht sich in den Medien alles etwas weniger um die ca. 28.242 gemeldeten Teilnehmer; denn „His Highness Prince Frederik of Denmark“ ist angekommen und nimmt an den Segelwettbewerben in Sydney Harbour teil. Wir freuen uns natürlich für die Aussies, dass sie durch seine nahe Hobart geborene Ehefrau, Prinzessin Mary, geborene Donaldson, längst zu gefühlten Halb-Dänen wurden und entsprechend enthusiastisch eingestellt sind. Seiner Hoheit wünschen wir viel Erfolg, bedauern aber sehr, dass er beim medienwirksamen Probesegeln, leider, leider fast untergegangen wäre. Das Boot konnte letztlich von den unzähligen Helfern wieder aufgerichtet und Prinz Hendrik, zwar pitschenass doch unversehrt aus dem Wasser gezogen werden. Also werden „wir“ in den Medien weiter von Frederik und entsprechend weniger von uns hören (-:

5./6. Wettkampftag
……und ewig nervt das Internet

Ulrike Gille hat heute Qualifikation, sie will in der W45 am Diskuswurf teilnehmen. Viele andere auch, also ist schon vorab klar, dass es 2 Quali-Gruppen gibt. Die erste soll bzw. darf schon um 8 Uhr morgens, die zweite um 9.20 Uhr ran. Nur wer ist denn wo eingeteilt? Keine Frage: Die Einschreiblisten geben darüber Auskunft, sollte man/frau meinen. Oh, we are so sorry, we don’t have the lists yet! Es ist ja auch noch’n bisschen früh am späten Nachmittag des Vortages. Aber die klare Information: Sie finden die Gruppeneinteilung im Internet! Sowieso werden hier alle Ergebnisse, Listen und sonstige Informationen immer schnell online aktualisiert.

Also flugs einen PC im TIC-Informationszentrum bemüht. Aber gegen 16.30Uhr sind keine Internet-Listen auffindbar. Zurück zur Einschreibung…..Oh, die ‚endgültige‘ Gruppeneinteilung ist erst ab 18.30Uhr verfügbar (gleichzeitig mit der Schließung des TIC). Gedruckte Listen gebe es nicht, wir sollen bitte im Internet schauen, da wird alles gepublisht. Also Internet-Cafe aufgesucht und eine Internetkarte fürs Surfen gekauft – aber die Diskusgruppen W45 bleiben im Internet-Nirwana verschwunden.

Nächster Morgen, 5 Uhr aufstehen und rein zum Olympiapark-Gelände. Callroom-Zeit für die erste Gruppe = 7.10Uhr. Die Liste müsste also gegen 6.30Uhr aushängen. Aber Fehlanzeige, daher, sorry, gegen 6.40Uhr ans Fenster geklopft – es ist schon jemand im Orga-Büro- und auf den Wettbewerb sowie die fehlenden Listen aufmerksam gemacht. Na also, kurz vor sieben wird die TN-Liste der 1. Gruppe ausgehängt – und Ulli (Gille) hat Glück; sie ist nicht zu früh aufgestanden; denn sie darf um 8Uhr ran. Pech hat ’ne Australierin, die ebenfalls auf Verdacht, eine PKW-Anreise von 2 1/2 Stunden in Kauf nehmen musste. Wäre sie doch nur länger daheim geblieben, denn sie ist erst um 9.20Uhr in der zweiten Gruppe dran. Aber ausschlafen kann sie morgen und bis dahin ist ihr Ärger über diese Abwicklung des Wettkampfes dann sicher etwas verpufft.

Als sich die 1. Quali-Gruppe nach getaner Arbeit dann von der Anlage verabschiedet, weiß nur die Holländerin Ingrid van Dyck, dass sie im Finale ist. Die Quali-Leistung hier ist nämlich reichlich hoch angesetzt, so dass sie nur von Ingrid erreicht wurde: Wir dachten bisher immer, hier dürfen und sollen auch ‚echte‘ Hobbysportler teilnehmen, ob die aber in der W45 den Diskus 36m werfen können? Jedenfalls, Ulli, schon wieder im Hotel und Schlaf nachgeholt, wird von ihrer im Stadion verbliebenen ‚Hilfstruppe‘ darüber informiert, dass das Finale ruft. Am Nachmittag legt sie dann „einen drauf“ und wird gute Dritte.

Gestriger Wettkampftag:
……5.000m Verfolgungsrennen.

Marie Zollmann (W65) und Elfriede Willerts (W70) sind heute im Nebenstadion bei den 5.000m zugange. Das medalsWetter ist prächtig, nur der sehr starke Wind wird hinderlich sein und auch der Startordner bemüht sich ebenfalls nach Kräften dies zu tun.

Es starten drei Alterklassen zusammen, was bekanntlich sinnvoll ist, wenn die einzelnen Felder nicht so groß sind. Außerdem hat man dann meist jüngere Konkurrenz und erzielt evtl. eine bessere Zeit. Ob da aber Regeln vom Verfolgungsrennen der Radfahrerregeln angewendet werden sollten? Das kann man ja mal probieren, dachte sich der Startordner, und machte „seinen“ Läuferinnen klar, dass sich nur die eine Hälfte an der ‚richtigen‘ Startlinie aufstellen, der Rest aber bitte 200m weiter gehen und von dort aus starten soll – irgendwie ulkig, jedenfalls könnten die Läuferinnen dann auf der Geraden sehen, ob die Gegengruppe schneller oder langsamer ist. Die Radler jedenfalls machen’s so (-: Obwohl man den Kampfrichtern bitte nicht widersprechen soll, wie einige australische Läuferinnen meinen, bringt Elfriede Willerts dem Verantwortlichen doch noch rechtzeitig und bestimmt bei, dass alle an der gleichen Linie starten. Schade, vielleicht hätte mir der 5.000m Verfolgungslauf ja doch ganz gut gefallen…

Morgen
gehen die Games zu Ende. Ob ich dann über Abreiseplanungen und anderen Dingen noch Zeit fürs Internet haben werde – wer weiß?

Bei den Werfermehrkämpfen sollte es am Sonntag nun wirklich keine Probleme mehr geben. Aber laut Aushang sollen morgen die Halbmarathonis in vier oder fünf verschiedenen ‚Wellen‘ mit jeweils 2min Abstand auf die Strecke geschickt werden – unterteilt nach Altersklassen; die jüngsten starten zuerst. Ich hab’ da so meine Zweifel, ob sich wirklich alle Läufer in dieses Schema pressen lassen bzw. nicht doch weiter nach vorne drängen. Vermutlich werden auch Athleten wieder vor den Offiziellen an der Strecke und diese, wie beim 10km-Lauf nicht vorbereitet sein. Lassen wir uns überraschen!

Zum Schluss werden noch die 4x100m + 4x400m Staffeln ausgetragen – unterteilt in vier Altersklassen und zwar <160 Jahre, 160 – 199 Jahre, 200 – 239 Jahre und 240+ Jahre. Das zusammengerechnete Lebensalter aller vier startenden Athleten (Stichtag 11.10.09) ergibt die entsprechende Altersklasse.

Bei den Frauen treten die „German Girlies“ an, die es durch gute Planung in die drittälteste Altersklasse schaffen. Mal schauen, wie sich die (W35 – W45 -W50 und W65 =) 213 Jahre schlagen werden. Den Namen jedenfalls, da bin ich mir sicher, haben wir nach dem Geschmack der Aussies ausgewählt 😉Team Volleyball_Neuseeland

Als Ersatzläuferinnen wurden unsere Werferinnen Gudrun Mellmann(W65) und Ingrid Junge (W70) angeheuert – bis morgen wissen die beiden dann auch, dass sie dann da sein müssen. Hoffentlich haben sich auch unsere Männer einen ‚ordentlichen‘ Namen zugelegt…

CU at any time back in Germany
Eure Angelika Holder
(ab sofort mit Ungarn- u. Kamloops-Vorbereitungen beschäftigt)

(Fotos von unten: © R. Michelchen: Reinhard M.s Fans vom  Team New Zealand-Volleyball; Ken Stone; Ulla Trampert bei pixelio )

Sydney 7

16. Oktober 2009

operJa, wo laufen sie denn?

Heute geht es früh raus in den Park nach Parramatta. Hier befindet sich übrigens das größte Einkaufszentrum Sydneys. Die Erläuterung im LA-Handbuch für die Läufer , wie dort die Geh-/Laufstrecke zu finden ist, ist knapp gehalten. Anscheinend zu knapp für mich…. Ich irre am Eingang dieses überraschend großen Parks immer unruhiger umher. Klasse, nicht der kleinste Hinweis, wohin ich gehen muss, will man zur Strecke…
Endlich, eine „Offizielle“ kommt auf mich zu, die werde ich fragen, doch dazu kommt’s nicht; denn die Dame ersucht mich um Auskunft, wo es denn hier zur Geherstrecke gehe, sie sei dort eingeteilt. Mir bleibt die Spucke weg
Schnell zieht meine „Begleiterin“ ihr Handy aus der Tasche und kontaktiert die Administration, um zu ihrem Einsatzort zu gelangen….Wir würden abgeholt , bedeutet sie mir. Toll, finde ich, auch wenn mir ihre telefonisch abgegebene Erklärung über unseren Standort nicht logisch erscheint….sicherlich gibt es in diesem schönen Parkgelände nicht nur eine Brücke (-:

Gerade findet sich noch’n Volunteer ein – mit Laptop, da er zum Mediateam gehört und Interviews mit Aktiven machen soll. Seine Begrüßung: Hey ladies, do you know where the race course is? For heavens sake, ich bin wirklich nicht der einzige Depp, der die Geher verpasst, nur weil er die Strecke nicht findet. Nach einem weiteren Telefongespräch, ist unser Standort lokalisiert und kurze Zeit später kommt ein Master-PKW angerauscht und bringt uns in den Zielbereich. So sehe ich wenigstens die letzten Geher das Ziel erreichen.
Die Athleten meiner Reisegruppe freuen sich über ihre Platzierungen und beglückwünschen sich gegenseitig, auch unseren Österreicher Hans Siegele, früherer Olympiateilnehmer und seit langem erfolgreicher Mastersathlet. Die ersten Siegerehrungen finden schon bald nach dem Einlauf statt und werden, korrekt gekleidet im dunklen Anzug (wie hält der Mann das in der Sonne bloß aus?), vom OB der Stadt Parramatta vorgenommen.

Fahre zurück ins Stadion, die öffentlichen Verkehrsmittel sind einfach spitze, um etwas Stadionluft zu schnuppern. Heute geht es hier nun recht organisiert und ohne größere Probleme zu. Am Nachmittag findet noch der Crosslauf in Parramatta statt, daher wieder zurück, nun weiß ich ja, wo ich hin muss.

„Meine“ Athleten dort empfangen mich mit Sarkasmus. Hans Siegele wurde nicht wie vermutet Zweiter, sondern ohne Verwarnung auf der Strecke oder ’ne Eintragung an der Tafel im Zielbereich disqualifiziert. Er ist sehr deprimiert, denn trotz Protest (= 50 AUD hingeblättert) wird nichts geändert. Hinter verschlossenen Türen werden die von ihm verlangten 3 Roten herausgekramt – vielleicht auch erst erstellt. Er bleibt disqualifiziert… und bekommt, „sorry, we can’t help your“ sein Geld wieder zurueck – nanu, wieso das denn?

Im Gehen der Frauen geht es noch wilder zu. Ursula Herrendörfer, unangefochten Zweite in ihrer Altersklasse, stellt kurz vor der Siegerehrung fest, dass sie nur noch Dritte und eine Slowakin vor ihr sein soll – unmöglich, die hatte sie doch

fahnen-harbourside

mit der eigentlich drittplatzierten Australierin überholt. Ebenfalls Protest, ohne 50 AUD, jedoch auch ohne dass die Aussies Ursula anhören wollen. Schnell, die nun Viertplatzierte Australierin gesucht und noch mal zu den Offiziellen. Nun hört man zu und bemüht endlich den PC….tatsächlich die Slowakin, mittlerweile kreischend und dem Kollaps nahe (jedenfalls vor den Kampfrichtern) ist überhaupt nicht die ganze Strecke gegangen, sie hat einfach ne Runde ausgeruht und ist kurz vor dem Ziel wieder eingestiegen, unbemerkt und -kontrolliert von irgendwelchen Kampfrichtern! Da bleibt noch mal echt die Spucke weg.

—-Ende, muss mal kurz oder auch länger zum Diskuswerfen.

Viele Grüße aus dem heute sehr sonnigen, jedoch sehr windigen Sydney von

Angelika

Nachtrag: Den ganzen Text gibt es inzwischen auch in englisch.

(Heute schrieb Angelika Holder, aktive Werferin und Reiseleiterin von Holder Tours; Foto © R. Michelchen)