Am Donnerstag hat das Organisationskomitee der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin eine Pressekonferenz abgehalten. Die parallel erfolgten Veröffentlichungen, für die ein Herr Herder des BOC 2009 GmbH verantwortlich zeichnet, sind an verdrießlichem Geschreibsel schlechterdings nicht zu überbieten. Wir Seniorenleichtathleten haben erfahren, dass nicht einmal einige bescheidene Masters-Einlagewettkämpfe in Berlin stattfinden dürfen. Arroganz ist eben Arroganz, habe ich mir gedacht. Aber nun sind die Herren peinlich:
Denn jetzt kommen die Hauptstadt-Organisatoren („BOC 2009 GmbH“) mit diesem vermeintlich polyglott-modernen Sprachmischmasch daher und verbreiten so schlechtes Deutsch und klebrig-ärgerliches Denglisch, dass man sich mit Grausen abwendet. Ich zitiere die besonderen Höhepunkte (kompletter Text hier) dieses dümmlichen Sprachmülls:
das finale Kulturprogramm von berlin 2009TM, die Welcome Night
Vorgestellt wurde ein Booklet inklusive des finalen Programms des KulturStadion®. die Welcome Night der Showacts a-ha präsentiert den offiziellen WM-Song live.
12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009TM mit Open-Air-Fotoausstellung „In Motion“, Welcome Night sowie KulturStadion® André Schmitz, Staatssekretär für Kultur (!): „Programm verdeutlicht, warum Berlin ‚the place to be’ ist.“
Heinrich Clausen: „berlin 2009TM-Kulturprogramm. Besonderer Dank dem Presenting Partner des KulturStadion® . „Run, Jump and Throw“ , die Open-Air-Fotoausstellung „In Motion“ vom Offiziellen Informationstechnologie- Partner von berlin 2009TM bereitgestellt. Im temporären Pendant des Berliner Olympiastadions wird besonderes Highlight die tägliche IAAF-Hour, mit Talk-Gästen am KulturStadion®.“
Am Vorabend der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009TM, findet mit der „HAVE A GOOD TIME!TM WELCOME NIGHT“, die große Auftaktshow statt. Die Welcome Night zeigt ein Showprogramm. Christoph Kirst, Creative Director der Welcome Night, stellte Highlights vor.
Brrrr. Welch‘ eine Sprache!
Nebenbei: Wie spricht man eigentlich „KulturStadion®“ und „WM berlin 2009TM“ aus? Ich wette, dass niemand der Zitierten dies je getan hat. Ich wette um einen gefüllten 20-Liter-Benzinkanister mit dem Immer-bis-zum-letzten-Tropfen-Autofahrer Heinrich Clausen und erwarte, wenn und weil ich gewinne, von ihm umgehend eine Kiste rheinhessischen Rotweins aus dem Weingut von Winzer und Speerwerfer Helmut Hessert (Horrweiler) oder seinem Nachbarn.
(Bild:© Jerzy, pixelio)