Posts Tagged ‘Clemens Prokop’

2018

3. November 2013

Die Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 finden in Berlin statt. Das gab der Präsident des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA), Hansjörg Wirz, nach einer Council-Sitzung am Samstag in Zürich bekannt.

„Berlin hat uns mit einer eindrucksvollen interaktiven Präsentation begeistert. Wir sind überzeugt, dass die Europameisterschaften 2018 in Berlin zu einem Leichtathletik-Fest werden“, sagte der EAA-Präsident. Die EM 2018 richtet der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zusammen mit dem Land Berlin aus. Insgesamt hatten sich 11 Städte, darunter Paris und Rom, für die Ausrichtung der EM interessiert. Nach dem Rückzug von Budapest war Berlin am Ende einziger Kandidat im Rennen um die Titelkämpfe 2018.

In einer erstmals interaktiven Präsentation überzeugten DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop sowie Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, die Council-Mitglieder von den Stärken der deutschen Sportmetropole. „Berlin verfügt mit dem Olympiastadion über eines der modernsten Stadien Europas. Mit der WM 2009 haben wir schon einmal gezeigt, dass wir ein internationales Leichtathletik-Großereignis hervorragend organisieren können“, sagte Klaus Wowereit. Deutschland richtet nach Stuttgart 1986 und München 2002 zum dritten Mal eine Europameisterschaft aus.

DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop sagte: „Wir garantieren 2018 Europameisterschaften auf höchstem technischen Niveau und mit ausgezeichneten Rahmenbedingungen für die Athleten und Athletinnen. Für die deutsche Leichtathletik ist es wichtig, dass wir nach der Team-EM (21./22. Juni 2014) im kommenden Jahr in Braunschweig ein weiteres internationales Großereignis nach Deutschland geholt haben.“ Der exakte Termin an dem die EM im Sommer 2018 stattfindet, steht bisher noch nicht fest.

(Quelle: PM DLV)

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Feiglinge

4. März 2011

Zunächst: Meine harte Kritik nach dem Leipziger Verbandsratsbeschluss an der DLV-Spitze um Präsident Clemens Prokop ist zu einem erklecklichen Teil zurückzunehmen. Es bleibt vielleicht die mangelnde Kraft der DLV-Protagonisten zu kritisieren, einen für die deutsche Leichtathletik und ihr Ansehen überaus schädlichen Beschluss nicht mit alle Autorität verhindert zu haben. Das Präsidium selbst war gegen die Abschaffung der Altersklasse M/W 35 und für eine Anpassung der DLV-Regeln an das internationale Niveau. Clemens Prokop will das Thema auf der Verbandsratssitzung im Sommer in Kassel neu auf die tagesordnung setzen und entscheiden lassen

Also ist der Blick auf diejenigen zu richten, die in der Leipziger Sitzung des DLV-Verbandsrats den Beschluss durchgesetzt haben, die Altersklassen M/W 30 und M/W 35 zu streichen. Anonyme Landesfürsten, die so feige sind, nicht einmal auf die Anfrage vom Montag dieser Woche zu antworten. Von den 20 DLV-Landesverbänden haben die Landesverbände Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,  Nordrhein, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Württemberg geantwortet, dass sie gegen die Abschaffung gestimmt haben. Masters-sport.de hat E-Mails von Matthias Reick (HB), Jürgen Flehr (MV)*, Gerry Klein (SA), Ralf Hafermann (TH) und Gerhard Müller (WÜ) bekommen. Hans-Jürgen Sura schrieb für den LV Nordrhein, es habe ein kompetenter Vertreter seines LV an der verbandsratssitzung teilgenommen, der für die M/W35-Regelung gestimmt habe.

Und die anderen schweigen. Wir dürfen rätseln wie BadenBayern – Berlin – Brandenburg – Hamburg – Hessen – Niedersachsen – Pfalz – Rheinhessen – Rheinland – Saarland – Sachsen – Schleswig-Holstein – Westfalen und Württemberg abgestimmt haben. Sind es etwa Feiglinge, die nicht zu ihrem Votum stehen?

Wie schrieb uns ein Einfluss reicher Mitarbeiter der DLV-Zentrale in diesen Tagen: „Den Druck kann man nur über Aktivitäten der Vereine und Athleten in den jeweiligen Landesverbänden erhöhen, um zu erfahren, wer mit welchen Argumenten gegen den Antrag gestimmt hat. Gegenüber den eigenen Mitgliedern sollte man sich kaum aus der Verantwortung „schleichen“ können.“

Also Seniorenjungs und Seniorenmädels, trommelt für die Unterschriftenaktion und mailt an Eure Präsidenten. Hier die E-Mailadressen der Präsidenten und Landesverbände, die sich bisher  in klebriges Schweigen hüllen. Pickt Euch Eueren Landesverband heraus und verlangt eine klare Antwort:

info@shlv.lsv-sh.de, info@hhlv.de, info@leichtathletik-berlin.de, LV-Brandenburg@t-online.de, girschi@htp-tel.de (=Niedersachen), lvnordrhein@lvn-sport.de, Maurer.Willi@LVRheinland.de, HKSchulz@t-online.de (=Westfalen), anja.wolf-blanke@hlv.de, Paul.Blaschke@t-online.de (=Rheinhessen), lv-pfalz@t-online.de, SLB@LSVS.de, gs@blv-online.de, w.schoeppe@t-online.de (=Bayern), lvsachsen@t-online.de

Robert Koop

Nachtrag: * Die Antwort-Mail von Jürgen Flehr (LV Mecklenburg-Vorpommern) habe ich leider übersehen. Er hat auch gegen die Altersklassenabschaffung gestimmt. Ich bitte das Versehen zu entschuldigen. 

Zentralkomitee

27. Februar 2011

Das Zentralkomitee, abgekürzt ZK, gehört im Machtgefüge kommunistischer Parteien zu den obersten Entscheidungsgremien. Es tagt nicht ständig, aber wenn es -hinter verschlossenen Türen- getagt hat, darf die erstaunte Öffentlichkeit anschließend mit ehrfürchtig-gruselndem Erstaunen die Beschlüsse erfahren. Nie ist so ganz klar, wer eigentlich was auf den Weg gebracht hat. Klar ist nachher nur, was hinten dabei herausgekommen ist.

Der DLV hat kein Zentralkomitee. Er hat den Verbandsrat. Der tagt ebenfalls (Gottseidank!) nicht ständig und immer hinter verschlossenen Türen. Nie ist so ganz klar, wer eigentlich was auf den Weg gebracht hat. Klar ist nur, was dabei herauskommt. Das wird stets anschließend verkündet, wenn auch oft tröpfchenweise und viel später. Für den Außenstehenden ist es undurchschaubar. Das DLV-Gremium ist eine prädemokratische Verbandsorganisation, von der man nicht einmal auf der offiziellen Seite des DLV im Internet nachlesen kann, wer in ihm Sitz und Stimme hat. Dazu muss man das DLV-Jahrbuch bemühen.

Dieser DLV-Verbandsrat hat am Freitag in Leipzig getagt. Wie praktisch: So haben sich seine Mitglieder die Anreise zu den Deutschen Hallenmeisterschaften bezahlen lassen können – im Zweifel nebst mit im Fahrzeug sitzenden Ehegatten. Dann haben sie  ganz im Geheimen beschlossen,  die deutsche Seniorenleichtathletik ab dem kommenden Jahr 2012 der Altersklassen M/W30 und M/W 35 zu berauben und die deutsche Mastersleichtathletik erst zehn Jahre später mit der Altersklasse M/W 40 beginnen zu lassen. In allen anderen Ländern der Welt beginnt die Seniorenleichtathletik mindestens ab M/W 35. Der Grund ist einfach: So werden aus aktiven Leichtathleten übergangslos aktive Seniorenleichtathleten. Jetzt verordnet hierzulande der DLV allen eine Zwangspause, die mit 30plus nicht so gern hinterher laufen, springen und werfen wollen.

Wir lesen hier in einem Beitrag der Vorsitzenden des Bundesausschusses („BA“) Senioren Margit Jungmann, dies sei mehrheitlich beschlossen worden und der DLV-Vize, sie selbst und irgendwie alle seien sehr traurig.  Aber warum, liebe Margit Jungmann, hast Du nicht vorher Alarm geschlagen?  Warum hat Dein BA nicht gegen dieses Vorhaben mobilisiert? Vor drei Wochen, bei der Senioren-DM in Erfurt hättet Ihr dazu Gelegenheit und Unterstützer ohne Ende gehabt.

Warum sind in Leipzig nicht DLV-Vizepräsident Dr. Matthias Reick, alle  Mitglieder des  BA Senioren und ebenso die Seniorenwarte der DLV-Landesverbände aufgestanden und haben gesagt: „Wenn Ihr Ignoranten dies beschließt, treten wird geschlossen zurück!“ Aus diplomatischen Gründen hättet Ihr sogar den Begriff „Ignoranten“ weglassen können.

Klebt Ihr etwa so an Euren Ämtern? Seid doch ehrlich: Der Leipziger ZK-Verbandsratsbeschluss macht Euch doch zu dummen Statisten und Euere Arbeit für die Seniorenleichtathletik zu einem Witz. Warum agiert Ihr nicht gegen Funktionäre, die Gegner der Seniorenleichtathletik sind und arrogant von oben herab und ohne jede Kenntnis der Menschen, die Seniorenleichtathletik treiben, Grundlegendes und Sinnvolles zerschlagen, denen internationale IAAF-Regeln wurscht sind und die Euch auch noch Eueren selbst gesetzten, aktuellen Arbeitsschwerpunkt aus der Hand schlagen, den Übergang von der Hauptklasse in die Mastersleichtathletik? Diese Funktionäre lachen ganz offensichtlich über Euch und alle Seniorenleichtathleten. Der DLV, längst und amateurhaft gescheitert im Kampf um öffentliche Anerkennung, TV-Übertragungen und Stadionrundbahnen  tritt dem Bereich zwischen die Beine, der der erfolgreichste der deutschen Leichtathletik ist. Ist ihm der dauerhafte Erfolg seiner Masterssportler, sind ihm die Seniorenleichtathleten etwa peinlich?

Kein Seniorenleichtathlet hat vergessen, mit welcher unsäglichen Tolpatschigkeit dieser DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop vor dem Deutschen Bundestag behauptete, bei den Senioren seien 80% gedopt (und erst nach Tagen und allenfalls halbherzig von seiner Unverschämtheit abrückte). Er ist -wie die meisten der Abstimmenden im Verbandsrat- ein alternder Funktionär ohne jeden tatsächlichen Bezug zu denen, die in seinem Alter immer noch aktiv Leichtathletik machen.

Mit ihm hat sich der Verbandsrat des DLV von der sportlichen Lebenswirklichkeit seiner Aktiven entfernt. Deshalb sollte er bei seiner nächsten Tagung, die auch wieder hinter verschlossenen Türen stattfinden wird,  zwangsweise  den einzigartigen Dokumentarfilm „Herbstgold ansehen müssen. Damit die Herrschaften jedenfalls die Chance haben zu verstehen, um was es bei der Seniorenleichtathletik geht. Und wenn im Film der Schwede Herbert Liedtke nach seinem 100m-WM-Finale spricht, dann sollten Sie ganz genau hinhören. Er kommentiert nämlich in Wahrheit nicht sein Abschneiden sondern diesen seltsam-anachronistischen Leipziger Beschluss…

Robert Koop

Zeit

7. April 2009

Ein „angefressener“ Günter Krehl berichtet im Online-Magazin Laufreport über die 33. Deutschen Halbmarathonmeisterschaften, die am letzten Samstag in der bayerischen Läuferhochburg Aichach stattfanden und in einem Zeitnahmechaos endeten. Krehl, selbst in Aichach am Start, kommentiert:

DLV Präsident Clemens Prokop schreibt …, dass die deutschen Straßenlaufmeisterschaften für jung und alt sich zu einer der größten und wichtigsten Meisterschaftsveranstaltungen mit jährlich mehr als 1.000 Teilnehmern entwickelt hätten. In welchen Jahr lebt unser Präsident? Einst gab es Rennen für die Jugend über 15 und 7,5 Kilometer, später über jeweils 10.000 Meter. Dann hat man die Jungen hinauskomplimentiert. Heute dümpeln die jungen Aktiven nur noch vor sich hin. Um sie zu retten, hat man vor Jahren die Altersklassen M30 und M35 abgeschafft, trotzdem erreichten geradezu lächerliche 95 Männer und Junioren das Ziel des 2. Laufes. 

Ein gemeinsames Rennen bei einer Startzeit allerspätestens um 11 Uhr wäre sinnvoll, schließlich sind Anfang April Warmlufteinbrüche keine Seltenheit. Spitzenläufer im Seniorenbereich wie Eduard Scherer hätten bessere Konkurrenz und den jüngeren leistungsschwächeren Athleten am Ende des Minifeldes könnte man Frust ersparen.

Der DLV muss aufpassen, dass diese wunderbare Meisterschaft nicht zu Grunde geht. Dazu gehört, dass endlich die Auswertung ohne Probleme über die Bühne geht. Wie ein roter Faden ziehen sich diese von Meisterschaft zu Meisterschaft. ..

Zur Kritik von Günter Krehl zählt auch, dass nur 95 Teilnehmer des Männer und Seniorenlaufes ins Ziel kamen. Peinlich wenig. Es ist offenbar hohe Zeit, dass sich etwas zum Guten ändert.