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Gottvater

22. Januar 2014

Bildschirmfoto 2014-01-22 um 06.36.58Natürlich wäre Lidia Zentner noch 5 Hundertstel schneller gewesen, wenn Trainer Herbert Jaehtzen irgendwann während des Laufes (und nicht erst 30m vor dem Ziel) auf den möglichen WR hingewiesen hätte, womit der Schuldige für ein kleines Dilemma gefunden ist: Seit Samstagabend rätselt nämlich die Läufergemeinde unter den bundesdeutschen Seniorenleichtathleten, ob die einmalige Lidia Zentner (Foto unten © H. Jaehtzen) einen 3000m-Hallenweltrekord ihrer neuen Altersklasse W60 gelaufen ist. Für manche Puristen ist die Sache von vornherein klar. Sie  nämlich kennen in den Altersklassen keine Rekorde sondern allenfalls „Bestleistungen“. Doch es geht weniger um Wortklaubereien als darum, wie die 3000m-Zeit von Lidia Zentner beim 25. Seniorensportfest des LAC Quelle Fürth einzuordnen ist: 11:16,54 min.

Bildschirmfoto 2014-01-22 um 06.25.55Denn in den Büchern der WMA-Rekordwächter ist eine handgestoppte bzw. als handgestoppt gemeldete 11:16,5 von Kathryn Martin vermerkt, erzielt am 19. Januar 2012 in New York. Die erste Frage war also, was denn „besser“ sei: Handgestoppte oder elektronische Zeit. Beide gleich sagten die Regelkundigen. Doch dann fand der suchende Herbert Müller  einen veritablen Bericht in der New York Times und auch noch ein Video des Rekordlaufs der US-Amerikanerin (Foto lks) und schlussfolgerte, dass Kathryn Martins „Lauf elektronisch gestoppt wurde, ja so ist es, leider“, und er vermutete: „Ich habe den Eindruck, die Amis lassen die Null als letzte Ziffer hinter dem Komma einfach weg.):“  Coach Jaehtzen trauerte sogleich, aufgrund des Videos sei Lidia leider doch keinen Weltrekord gelaufen, denn Kathryn Martins Zeit wurde doch elektronisch gestoppt.

ZentnerSo viel Stress braucht es eigentlich nicht. Denn es gibt gleich doppelte Abhilfe.  Zunächst weiß Sportsfreund Dieter Massin:

Meine Meinung zum Rekord von Lidia Zentner, belegt durch knallharte Indizien :
(a) Ken Stone
nachweislich ist Ken Stone der Lordsiegel-Bewahrer aller Weltrekorde, die von US-Amerikanern erzielt wurden. Er hat bereits am 19. Januar auf seiner Netzseite über den Rekord von Lidia Zentner berichtet (siehe hier). Und er hat ihn akzeptiert. Punkt!
Mehr brauchte man eigentlich nicht, und dennoch hole ich weiter aus
(b) Sandy Pashkin
…Wenn Sandy in ihrer [WMA-Rekord-]Liste stehen hat 11:16,5 min, dann sind das 11:16,5 min und nicht 11:16,50 min. Das würde Sandy nie machen. Sie übernimmt belegte und nachweisbare Ergebnisse (während ihrer Amtszeit).
(c) Ergebnisliste
die Ergebnisliste des Meetings in New York weist bei allen Zeiten immer ein „Komma und eine Zehntelzahl“ aus; bei allen. (siehe hier)
Es kann doch wohl nicht sein, dass in der heutigen Zeit solche Handzeiten aufgeführt werden, wenn Elektronisches vorliegt.
Auch die US Amerikaner führen den selben Rekord als nationalen an (siehe hier).
(d) Videoaufzeichnung
diese Aufzeichnung sagt gar nichts. Ich frage:
1. wer hat das Video gemacht?
2. war dieses Video das offizielle Veranstalter-/Zeitnehmer-Video?
3. warum wird in der E-liste nicht davon berichtet?
Weitere Fragen verkneife ich mir.
(e) Wikipedia
leider führen weder Heckner noch Gasselsberger Hallenrekorde, so dass nur die WMA-Liste Auskunft gibt.
Summa summarum: Ken Stone, Gottvater der Seniorenszene, ist für mich in diesem Fall das Maß aller Dinge. Und das heißt:
Lidia Zentner ist neue Weltrekordhalterin. Punkt. Und kein Komma….“
Das wäre eigentlich schon ausreichend. Aber dann überlegt Lidia Zentner selbst, die Dinge zu klären und zwar  läuferisch. Das hat sie sich längst für die 3000m bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in gut fünf Wochen in Erfurt vorgenommen. Weiß Gott die beste Idee.
Bleib bis dahin gesund, Lidia!
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Ken

18. August 2013

„Dear friends,

As you may have heard, AOL laid off hundreds of Patch editors Friday morning.  I was among them.
I had an amazing 3-year run with this hyperlocal news network, first as founding editor of La Mesa Patch and for the past 17 months as associate regional editor for south and central San Diego County. I won nearly a dozen writing, photography and other awards. I learned a lot.
But my focus now is landing a new job.
I have several irons in the fire, but I don’t want to overlook anything. So let me know if you’re aware of any work up my writing-editing-blogging alley, including freelance projects.  I’m also expert at social media and SEO, having trained with the experts at AOL.
I got a two-month severance, so I’m not in a huge rush.
Thanks for keeping me and Chris in your thoughts.  I’m grateful for your friendship.
Ken Stone“
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Arbeitssuchend

20. Juni 2010

Er ist der bekannteste Masters-Medien-Mann. Ken Stone aus San Diego in Kalifornien. Wenige Tage vor seinem 56. Geburtstag hat ihn sein Arbeitgeber, die Tageszeitung San Diego Union-Tribune, in der letzten Woche gefeuert – nach mehr als 24 Jahren.  Es war die siebte Entlassungsrunde bei dem Traditionsblatt in Südkalifornien und dieses Mal traf es insgesamt 35 Journalisten. Ken Stone war einer von ihnen.

Bitterböse kommentiert Ken in seinem Blog: Die gute Nachricht: Meine Zeit zu bloggen hat sich gerade gewaltig erhöht. Die schlechte Nachricht: Man hat mich gestern gefeuert. 24 Jahre, drei Monate und 14 Tage nachdem ich bei San Diegos Tageszeitung angefangen hatte. Ich bin meine Arbeit los. Ich bin jetzt ein Union-Tribune-Waise. Und:

The Union-Tribune was very good to me, giving me friends and skills and a handsome paycheck that allowed vacations around the country (and sometimes to Europe) in search of age-group PR’s and cool photos. But 35 extremely talented folks in the newsroom were given pink slips, and I was one of them. Here’s a typical report. I don’t know what my work future will bring, but I’m certain I’ll maintain my masters track friendships and activities. And nobodycan threaten this blog! I already have a backlog of Q&A’s with record setters and other superstars. So stay tuned. You ain’t seen nuthin’ yet!“

Schlapp

27. August 2009

Der Weltverband der Seniorenleichtathletik World Masters Athletics WMA hat seinen Internetauftritt überarbeitet. Grafisch ist dies durchaus gelungen, finde ich; denn sie sieht jetzt so aus:

wma2009

Aber einmal mehr enttäuscht die müde Seite inhaltlich. US-Masters Ken Stone hat die Schwachpunkte penibel aufgelistet:

  • Die WMA könnte sich gegenüber Kritikern etwas rehabiltieren, würde sie Masters-Neuigkeiten berichten. Aber statt über die Dutzenden Weltbestleistungen in Lahti zu berichten, informiert die Internetseite über die elektrisierende Übergabe der WMA-Flagge in Lahti  an den nächsten WM-Ausrichter Sacramento (USA).
  • Wirklich erwarten können wir von der WMA genaue und aktuelle Informationen. Aber auch da: Fehlanzeige. Peinlich bezeichnet die Adressenliste (am 26.08.!) immer noch Monty Hacker als geschäftsführenden Präsidenten und Rex Harvey als WMA-Vizepräsidenten Stadia. Monty Hacker ist seit Mai zuürckgetreten und Rex ist in Lahti aus dem WMA-Präsiodium ausgeschieden.
  • Obwohl die diversen Weltbestleitungen, die bei der WM in Lahti ufgestellt wurden, bis zum letzten Wochenende auf der  Rekordseite uzu lesen waren, fehlen sie auf der neu gestalteten Internetseite. ,
  • Obwohl die künftigen WMA-Weltmeisterschaften in den Jahren 2012 und 2013 in Lahti vergeben wurden, erscheinen sie nicht auf der Meisterschafts-Seite.
  • Die Seite 2009 results ist blank. Offenbar gibt es keine Resultate aus 2009 zu berichten.
  • Die Über uns/About Us-Seite definiert Mastersleichtathleten als 35-und-älter. Aber hallo!?  Gerade hat der IAAF Kongress in Berlin die Mastersleichtathleten für die Straßenlaufwettbewerbe umdefiniert. Bei ihnen gilt jetzt die 40-Jahre-Grenze.

Ken Stone meint, man könnte all diese Punkte vergessen, wenn die WMA einen Läufer, Springer oder Werfer auf seiner Seite präsentierte.“Bloß einen einzigen!“ schreibt Ken Stone. Doch auch hier -und das überrascht wirklich- Fehlanzeige! Es gibt keinen einzigen Mastersathleten auf der Seite, schreibt der US-Journalist und kommt zu dem Schluss: „World Masters Athletics ist nicht das WMA-Council! Es geht um den Sport, es geht um die Athleten. “

Applaus, Ken!

Lahti III

19. April 2009

LahtilogoWir haben uns ja schon früh über die finnischen Preise beschwert, die den Genuss der bevor stehenden Masters-WM der Leichtathleten in Lahti schon im Vorfeld trüben und viele Mastersathleten fernhalten. Sie erinnern sich u.a. an diesen  Blogbeitrag und diesen sowie unsere Alternative?

Es sind Preise, die während der WM nach oben geschoben werden. Das finden wir gar nicht gut. Zunächst haben die Verantwortlichen der WMA sich empört, wir und andere hätten behauptet, es gebe keine Übernachtungsmöglichkeiten in Lahti mehr. Das ist falsch, aber so konnte man von eigener Untätigkeit ablenken. Inzwischen versucht die WMA, der Weltverband der Seniorenleichtathleten, die Probleme schön zu schreiben und macht viel PR-Tamtam – vor allem in den USA. Auf der viel gelesenen und auch von uns besonders geschätzten Webseite von Ken Stone lesen wir hier, wie optimal alles sei. 

Dann wollen wir unseren US-Freunden mal vorrechnen, was auf Sie zukommt: In einfachen Schulklassen kostet die Übernachtung tatsächlich 25 Euro – aber pro Person und Nacht, also 34 USD pro Person und Nacht (=50 Euro bzw. 68 USD für zwei, DZ ist ja nicht). WCs und Duschen auf dem Gang und wahrscheinlich keine abschließbaren Schränke nur Liegen, und ob es ein Frühstück gibt, weiß ich nicht. TV gibt es sicherlich keins.

Ein weiteres Beispiel, eine Hotelübernachtung:
In Pajulahti, einem großen und attraktiven Sporthotel 20km vor den Toren Lahtis, kostet das Doppelzimmer  im älteren Teil des Komplexes mindestens (64 Euro x 2=) 128 Euro, also knapp 167 USD. Gebucht werden muss mindestens für vier Nächte. Hinzu kommt der Bustransport von 5 Euro pro Strecke und Person, also 20 Euro pro DZ-Tag = 26 USD. Der Gesamtpreis beträgt also in Wahrheit 148 Euro bzw. 193 USD. Das ist  genauso teuer wie eines der „preiswerteren“ Hotels in Lahti selbst (DZ 73 Euro pP = 146 Euro pro DZ).

Die so genannten „Summer Hotels“, die ca 30 Minuten von Lahti entfernt liegen  kosten per DZ ab 100 Euro (=130 USD) aufwärts, allerdings in einem Fall ohne Frühstück, im andern für 106 Euro (= 138 USD) inklusive Halbpension. Transportkosten von 5 euro pP und Strecke = 20 Euro für 2 am Tag kommen hinzu. Für vier DZ-Nächte müssen mindestens 480 Euro (=625 USD) bezahlt werden.

Dann wirbt die WMA noch für „ein Erlebnis mit noch mehr Tiefe“: Übernachtungen in Privatquartieren. Mit Tiefe ist aber  wohl nicht das Preisniveau gemeint. Denn die sicherlich sozial spannende Altermative ist in Wahrheit ein teueres Vergnügen: Gefordert werden 43 Euro pro Person und Nacht, also 86 Euro pro DZ (= 112 USD) und das für mindestens 7 Tage. Gesamtpreis also gut 600 Euro bzw. 780 USD für ein DZ im Privathaus: Hohe und keine tiefen Preise für Bed&Breakfast – ohne Shuttlebus, denn die fahren nur  die Hotels in Lahti an.

Unser Fazit: Man kann eben die hohen Übernachtungspreise nicht billig schreiben und zugleich die  außerhalb Lahtis entstehenden Buskosten weglassen. 

Nebenbei: Unverständlich ist, warum ein 5-Tages-Busticket ab/bis Pajulahti pro Nase 60 Euro kostet. Kaum jemand wird mehr als einmal am Tag von Pajulahti nach Lahti und zurück fahren, also 10 Euro ausgeben. An fünf Tagen zahlt er also 50 Euro, folglich weniger (!) als das 60-Euro-Sonderangebot, wobei noch interessiert, ob das Ticket tageweise individuell abgefahren werden kann oder gezwungermaßen ab dem ersten Gültigkeitstag die anschließenden fünf Tage hintereinander. Da wären dann nämlich auch wettkampffreie Tage dabei. 

Aus Helsinki kostet das Busticket nach Lahti übrigens knapp 20 Euro pro Person und Strecke (= 26 USD). Es soll nach einer kursierenden Nachricht ein Zugticket zum Sonderpreis von 60 Euro für 10 Fahrten geben. Eine offizielle Bestätigung haben wir noch nicht und nehmen auch an, dass es 10 Einfachfahrten sind und man für ein Ticket Helsinki und zurück folglich das Doppelte zahlen muss. Für zwei Personen errechnen sich dann 60 x 2 x Hin- und zurück = 240 Euro (= 320 USD)

Also: Hotels teuer und, wo sie billig sind, kommt der teuere Transport hinzu und dann ist es wieder teuer. 

Neben Hotels und Transport darf auch sonst noch heftig gezahlt werden. Hier eine von Ken Stone veröffentlichte Liste der Zusatz- und Meldekosten für US-Athletinnen und -Athleten.

Lahtikosten

Mein lieber Mann!  Das ist ja wirklich nicht wenig…. aber wenn wir unsere Euromeldekosten ansehen… 

Ergebnis:
Dieses Preisniveau schließt einfach viel zu viele Top-Athletinnen und -Athleten aus, die sich so etwas nicht leisten können oder wollen. Egal ob es Masters aus Nordamerika oder Europa sind – von denen aus anderen Kontinenten ganz zu schweigen.  Die hohen Preise richten sich also direkt gegen die Sportler und damit gegen den Sport. Die WMA nimmt dies alles billigend in Kauf. Wer so handelt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Die Abzocke („rip-off“) der Athleten ist die Folge.

Oder siehst Du das anders, Ken?

-.-.-.

ps Alle Berechnungen basieren auf 1 Euro = 1,30 USD

Dankbar

28. November 2008

US-Masters Ken Stone hat im Blog auf seiner Webseite geschrieben, wir sollten dankbar sein, nicht Seniorenleichtathleten in Thailand zu sein. Dort sind gestern wegen der Unruhen in Bangkok die 15. Asienmeisterschaften in Chiang Mai abgesagt worden. Die Seniorenathleten aus 15 Ländern konnten nicht in die nordthailändische 150.000-Einwohner Stadt kommen. Stone hat recht, und auch ich freue mich bei solchen Meldungen immer, wie gut und sicher es uns in Mitteleuropa geht. Dann denke ich darüber nach, wie sich die Frauen und Männer fühlen, die seit Monaten diese Meisterschaften organisieren, jetzt vor den Scherben ihrer Arbeit stehen und trotzdem zuversichtlich sind, die Meisterschaften in sechs Wochen doch noch durchzuführen.