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Stück Metall

27. Juli 2011

Gefunden im Blog von Sprinter und Fotograf Tom Philipps (GB). So offen, persönlich  und ehrlich, wie ich Tom schätze. Und wissen Sie was? Er hat recht:

„Meine regelmäßigen Leser wissen, dass ich an den Seniorenweltmeisterschaften der Leichtathleten in Sacramento, Kalifornien, teilnehmen wollte – nach zwei Jahren, in denen sich dieser Mastersathlet mit Verletzungen und Depressionen herumschlagen musste. Inzwischen bin ich  seit ein paar Tagen von dort wieder zurück. Mir schwirren einige unsortierte Gedanken durch den Kopf. Der Jetlag ärgert noch meinen Körper und natürlich habe ich auch diese übliche Probleme mit dem Immunsystem nach Meisterschaften – also eine richtig fette Erkältung.

Aber ich hab ja mit meiner 4 x 100m-Staffel diese Silbermedaille gewonnen, die ich als Entschädigung für alles nehmen könnte. Ja, eine Medaille entschädigt tatsächlich für alles und ich freu mich wahnsinnig über sie, muss ich sagen. Nun soll nicht auch noch in diesem Blog auf die lokalen Organisatoren der WM in Sacramento geschimpft werden –obwohl ich das angesichts der vielen, einfachen und vermeidbaren Fehler in Sacramento  schon verdammt gern täte. Es genügt wohl festzustellen, dass sie’s –wie ich das sehe- versemmelt haben. Sie ließen ausgezeichnete Offizielle, Kampfrichter und freiwillige Helfer mit Konzepten und Vorgaben im Regen stehen, die einfach schlecht und voller Fehler waren. Dabei ist für mich auch  klar, dass die gastgebende Sac State Universität die Veranstalter regelrecht ausgenommen und bloß versucht haben, viele, viele Dollars mit der WM zu machen.

Andere werden das alles im Nachhinein besser kritisieren können. Oder sie stecken, wie World Masters Athletics, einfach den Kopf in den Sand und tun so, als ob nichts falsch gelaufen wäre. Es ist eben in den USA viel bequemer, die US-Athleten für ihre –vielfach tatsächlich – großartigen Leistungen zu bejubeln als zu schreiben, „die Organisatoren haben die WM vermasselt“. Dabei hatten die im Vorfeld erklärt, sie als Veranstalter hätten von den Fehlern bei früheren Meisterschaften gelernt. Aber es war ganz das Gegenteil! Die Organisatoren dieser WM haben tatsächlich so viele wirklich grundlegende, schwere Fehler gemacht, dass die Macher künftiger WM dann überhaupt keine Probleme haben werden, wenn sie bloß diese Fehler  vermeiden. Vielleicht sollten wir sogar alle wirklich dankbar dafür sein, dass die Organisatoren in Sacramento uns an den wirklich schalen Beigeschmack erinnert haben, der zurückbleibt, wenn man auf einfache, grundlegende Dinge geradezu schei…t.

4x100m M55 Tom Phillips, Tony Wells, Wally Franklyn, Trevor Wade v. lks

Vor allem für eine Tatsache habe ich wirklich überhaupt kein Verständnis. Sie haben vielleicht bemerkt, dass ich von der Silbermedaille geschrieben habe, die ich nehmen  „könnte“. Nun erstmal, Gold wäre natürlich auch gut gewesen, aber die US-Staffel war an dem Tag einfach besser. Und sogar mit einer Bronzemedaille wäre ich zufrieden gewesen, weil die Australier uns so verdammt nah kamen. Aber heute habe ich in Wahrheit gar nichts, keine Medaille. Weil die Organisatoren es nämlich tatsächlich geschafft haben, dass keine Medaillen mehr da waren.

Das muss man einen Moment sacken lassen. Eine Gold, eine Silber, eine Bronze pro Wettkampf. Plus je vier davon für die drei besten Staffeln. Vielleicht noch ein paar Extra, wenn Athleten gleiche Leistungen erreichen. Jedes Schulkind könnte die Zahl der nötigen Medaillen an den Fingern abzählen – ganz ohne Computer. Und dann dieser Fehler! Bei einer internationalen Meisterschaft in einem Land, das von sich im Brustton der Überzeugung glaubt, wirklich alles zu kennen und zu wissen, was notwendig ist. Ja, es stimmt wirklich:  Einen Tag vor dem Ende der WM hatten sie keine Medaillen mehr.

4x100m WM Sacramento Staffelstab-Übergabe von Wally Franklyn an Tom Phillips (übrigens sehr weit) links 😉

Ich gebe zu, dass ich seit 2007 in diesen Dingen etwas vorgeschädigt bin. Denn bei meiner ersten Masters-WM in Riccione (Italien) habe ich in der Staffel wirklich alles gegeben und wir schlugen die USA. Wir hatten Gold, entgegen allen Prognosen. Als es dann aber zur Siegerehrung ging, machten die Offiziellen plötzlich eine ganz lange Mittagspause. Danach  wollten sie den Zeitplan wieder einholen und strichen deshalb einfach mal eine ganze Anzahl von Siegerehrungen. Da waren wir wirklich angefressen. Ich meine, dass war meine erste große Goldmedaille und diese bei einer Siegerehrung vor all meinen Freunden, Fotografen und den anderen Athleten überreicht zu bekommen, entschädigt für so vieles, was ich mir mit diesem verrückten Sport da antue und dass es sich doch lohnt und zu zeigen:  Hier gibt es diese Auszeichnung, und nicht nur für einen selbst. Ein bisschen Anerkennung braucht der Mensch. Das braucht man für sich einfach. Mit anderen Worten: ich brauchte diese Anerkennung für mich und meine Motivation. Auf dem Weg aus dem Stadion zum Bus bekamen wir die Medaille dann einfach so von einem Offiziellen in die Hand gedrückt  – das brachte es wirklich nicht.

Zwei Jahre später war dann in Finnland die Siegerehrung mit der Staffel ein großartiges Erlebnis. Sie entschädigte ein riesiges Stück für das deprimierende Erlebnis, in Lahti eine Einzelmedaille über 200m um ganze 2 Hundertstel verpasst zu haben. Wenn Sie in diesem Blog etwas zurück blättern, finden Sie die ganze Geschichte einschließlich des Zielfotos. Diese Staffelmedaille in Lahti erinnerte mich deshalb daran, niemals aufzugeben und an alle diese Weisheiten, die vielleicht abgedroschen klingen. Aber wenn man so viel wie ich in diese Sache investiert, wenn man immer wieder und meist allein trainiert, dann will man einfach allen, die in der Familie, als Mediziner, Physios und sonst wie dabei mithelfen, zeigen, dass auch sie es wirklich gut gemacht haben. Diese Anerkennung durch ein bloßes Stück Metall an einem Band ist viel mehr als die Summe einzelner Teile.

Witzigerweise sagte mir bei der Siegerehrung in Lahti meine innere Stimme: „Ist das jetzt so gut, wie es sich anfühlt? Kannst Du eigentlich damit umgehen?“ Ich konnte es nicht, wie mir meine Tiefs aufgrund von Verletzungen und anderen Dinge dann gezeigt haben. Zu der Zeit war es mir nicht bewusst, aber inzwischen weiß ich, dass ich diese negative Stimme einfach umdrehen und sagen muss: “Wenn das so geil ist, wie es sich anfühlt, war es verdammt gut.“

Vielleicht war es besser denn je. Vor Sacramento stand es jedenfalls 2:0 für uns gegen die Yankees. Ein Hattrick wäre nicht schlecht gewesen. Doch zunächst verletzten sich Big Geoff und Eric während der WM, aber Wally, Tony,  Trevor und ich waren doch noch ein ziemliches starkes Quartett. Aber die Amis starteten zuhause und mussten auch nicht halb um den Erdball anreisen. Und dann waren sie auch einfach schneller als wir. Dieses Mal.

Egal, aber einfach durch dieses Stück silberfarbenes Metall an einem Band, wollte ich sehen, fühlen und  hören, wie nah wir dran waren. Um zu wissen, dass sich all die Anstrengungen, die Schmerzen und der verdammt harte Einsatz (von mir und denen um mich rum) immer noch auszahlen und der Erfolg allemal ein verdammt guter Grund ist, weiterzumachen und es das nächste Mal wieder zu versuchen:  Schnellster sein.

Das aber haben uns die Organisatoren in Sacramento einfach geklaut – durch ihre schiere Naivität. Jetzt werden sie mir wohl die Medaille per Post schicken, natürlich. Aber dies ist ja nichts. Wie habe ich mich angesichts dessen gefreut, als die britischen Athleten und Fans bei der Siegerehrung im Chor „You’ll never walk alone“* sangen.

Keine Frage, die Medaille ist persönliche Anerkennung, doch sie würdigt auch die Leistung des ganzen Teams – am Tag des Erfolgs ebenso wie nach der Rückkehr zuhause. Seltsamerweise ist es das, was der Fehler der Organisatoren in Sacramento mir noch einmal klar gemacht hat.

Wolken haben Silberstreifen.“

—————–

* zum Beispiel so bei der M35

Fotos: (c) Tom Phillips -mehr von ihm in seinem Blog und über Twitter „tomsprints“

Übersetzung durch annettesseite – so gut es ging. Fehler bitten wir daher nachzusehen und sind für Korrekturen (bitte an annette (at) koop.de) dankbar 🙂

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Wahre Finnen

23. April 2011

Wenn es um die Darstellung des eigenen Landes geht, wenn es um die Nation Finnland geht, wenn es um Zusammenhalt geht, dann ist diese kleine Nation Finnland ganz groß. Erst recht im Sport. Leichtathletik-Länderkämpfe gegen Schweden z.B. elektrisieren auch heute noch das ganze Land und bei internationalen Meisterschaften wird auch noch der letzte Finne überzeugt, sein Land zu vertreten. Und so tritt dann an die Startlinie der „wahre Finne“, der sein letztes Hemd gibt, um die Ehre der Nation einzubringen.

2009 sah Finnland das wohl bislang beste Beispiel, wie man eine Nation vertreten kann. Über 1500 finnische Masters fuhren ins Ski-Sprung-Mekka nach Lahti und nahmen an den Weltmeisterschaften der Masters teil. 1500 Mastersathleten, das war ein Drittel aller Teilnehmer. 1500 Mastersathleten aus einem Land mit 5 Millionen Gesamteinwohnern. Im Vergleich dazu der nächste Organisator Sacramento, in Kalifornien liegend – 37 Millionen Einwohner.

Lob über Lob ob der Organisation „The best ever“ ließ Interimspräsident Tom Jordan zum Ende der WM 2009 verlauten und dazu die Nachricht, dass der Medaillenspiegel eine klare Aussage traf zum Erfolgsbild. Finnland war 2009 die Nummer Eins in der Masterswelt.

Ähnlich sieht es immer aus, wenn in Deutschland eine internationale Mastersmeisterschaft über die Bühne geht. Aus dem DLV-Gebiet kamen immer (und teils mehr als) 50% der Gesamtteilnehmer. Ein Zeichen, dass auch in Deutschland die Herausforderung einer solcher Meisterschaft angenommen wird.

Nun also sind die USA an der Reihe; nach 1995 ein weiteres Mal. Damals kamen wie just in Finnland so um die 5300 Teilnehmer nach Buffalo; darunter waren knapp 1800 US-Boys und -Girls, die an die Grenze zu Kanada fuhren und sich als Nation Nummer Eins in der Masterswelt präsentierten.

Doch „tempora mutantur“. Das Interesse in den Staaten hat erheblich nachgelassen. Bis wenige Stunden vor der Meldefrist hatten sich keine 1000 US-Senioren eingetragen. Sie, die jahrelang darum gekämpft hatten, dass sie, die US’ler, endlich mal wieder an der Reihe waren, strafen eigentlich das Begehren mit Lügen. Zwar können noch etliche Meldungen eingehen, aber bislang ist von großer Euphorie nicht gerade die Rede.
Anders ausgedrückt: die Finnen sind die wahren Senioren. Oder?

Jyväskylä wird 2012 bei der Hallen-WM erneut zeigen, dass die ‚wahren Finnen‘ im Sport zu finden sind, auch wenn es (politische) Zweifel gibt, dass sie auch die ‚wahren EURO-päer‘ sind.

Ach ja: Online können (erst einmal) noch bis zum Ostersonntag Meldungen abgegeben werden. Auch für Deutsche und andere Mitteleuropäer  geht das bis zum 24. April, 20.59 Uhr. Bisher nämlich  stehen erst 195 Masters aus Deutschland auf der Liste…

Ein Kommentar von Ralf Peters

Händeln

4. Januar 2010

Bekanntlich ist Dieter Massin, der polyglotte Präsident der EVAA, ein engagierter Kämpfer für die deutsche Sprache. Eigentlich für die Gleichberechtigung aller Sprachen. Für ihn ist es beispielsweise keine Frage, dass bei Diskussionen und Versammlungen der EVAA jede Wortmeldung in jeder Sprache gehört wird. Die Muttersprache des Einzelnen wird akzeptiert und der Westfale reagierte daher äußerst ungehalten, als der Weltverband WMA in Lahti die ausschließliche Verwendung des Englischen in seine Satzung schreiben lassen wollte. Der Verein für deutsche Sprache hat Massin denn auch längst in seinem Magazin einen Beitrag gewidmet, und auch wir bemühen uns -dank Dieter Massin-, deutsch zu schreiben.
Im Interview zum Jahresbeginn mit masters-sport.de aber rutschte  jetzt ausgerechnet Dieter Massin einer dieser Anglizismen heraus, die ihn bisweilen auf die Palme bringen. Er sprach von „händeln“. Keine Frage: Der Begriff „händeln“ hat es sogar bis in den Duden gebracht. Aber dort stehen auch E-Mail (Massin: „E-Post“) und „Handy“ (Massin: „Mobiltelefon“), weshalb der Eintrag dort für den Sprachkritiker aus Ahlen noch kein Maßstab ist.
Um schwierigste Verwerfungen zu vermeiden, haben wir daher zurückgefragt, und siehe, die Antwort kam prompt,

„aus ‚händeln‘ habe ich handhaben gemacht und kehre auch in meine Spur zurück. Daher wird der Anhang zu „Sprachwahrer“ auch gut gefallen, wobei ich den Bayern-Trainer van Gaal (trotz Bayern) nun in mein Herz geschlossen habe (nach Jürgen Klopp, versteht sich…).“

Klopp hängt natürlich mit dem großen BVB aus Dortmund zusammen, aber das ist eine andere Geschichte.

Heute klicken Sie am Besten auf „Sprachwahrer„. Dann sind Sie ordentlich „gebrieft“, und es  ist „alles roger“, oder?  OK! 😉

KO

6. November 2009

KNOCK_OUTDer finnische Kugelstoßer Pekka Ilmari Viippo (M45) hat gedopt. Bei der WM wurde bei dem frisch gebackenen Vizeweltmeister eine Dopingkontrolle durchgeführt. Sie erfolgte offenbar gezielt, nach dem der Mann binnen eines Jahres seine Bestleistung um mehr 1 m gesteigert hatte. Die Dopinguntersuchung überführte ihn. Jetzt ist er für mindestens zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen.
Mit Knock-out-Erlebnissen bei internationalen Sportereignissen hat Pekka Viippo so seine Erfahrungen. Von 1985 bis 1990 wurde er nämlich jeweils finnischer Meister im Superschwergewicht und durfte deshalb im Mai 1989 bei der Box-Europameisterschaft in Athen an den Start. Dort schlug ihn der Russe Alexandr Miroshnichenko in der ersten EM-Runde – ko.

(Foto © Rike, pixelio.de)

Sydney 1

11. Oktober 2009

karinreinhardHallo,

hier sind Karin und Reinhard Michelchen. Wir wurden gefragt, ob wir nicht von den World Master Games in Sydney während unseres Aufenthaltes auf der deutschen Masters Homepage berichten könnten. Da haben wir spontan zugesagt. Deshalb bitten wir um etwas Nachsicht, da wir keine Profi-Blogger wie Annette Koop, Karl Heinz Fluke oder Ken Stone sind und uns auch nicht den ganzen Tag auf dem Olympiagelände aufhalten. „Nebenbei“ werde ich, Reinhard, versuchen, an den Sprintwettbewerben der M55 teilzunehmen und den Einen oder Anderen hinter mir zu lassen. Die mich kennen, wissen, dass es möglich ist.

Hier sind ca. 28.000 Teilnehmer in 28 Sportarten registriert. Dazu kommen noch Offizielle, Trainer und Begleitpersonen, so dass weit über 35.000 Akkreditierungen ausgestellt werden mussten. Über 200 ehemalige Olypiateilnehmer von Peking 2008 bis Berlin 1936 sind dabei. Diese Veranstaltung vom 10.-18. Oktober wird in den Medien, wahrscheinlich zu Recht, als das größte Sportereignis der Welt in 2009 bezeichnet und findet als Masters-Olympiade nur alle 4 Jahre statt; das nächste Mal 2013 in Turin.

Nach Durchsicht der Starterlisten meiner Altersklasse der M55 Sprint 100-400m gehen hier sogar mehr Teilnehmer als bei der WM in Lahti an den Start. Die Medaillengewinner von Finnland mit zusätzlicher Verstärkung aus USA -wie z.B. Bill Collins, der aktuelle M55-Weltrekordler über 100m und 200m- sind dabei. Da kann ich nur hoffen, dass meine Vorbereitung für Sydney gut genug war.

anz-stadion-stelenDie zwei Tage Anreise (Mittwoch und Donnerstag) und 10 Stunden Zeitverschiebung sind schon heftig. Zuerst per Bahn nach Frankfurt und dann mit dem Flieger nach Hongkong, dort ein 2 Stunden-Stopp zum Umsteigen und dann gleich in das nächste Flugzeug nach Sydney. Spikes übrigens kommen ins Handgepäck! Man weiß ja nie, ob die Koffer ankommen. Bevor die Spikes eventuell als „Waffe“ konfisziert werden, kann man ja immer noch die Dorne rausschrauben und in die Tonne der Scheren, Messer und sonstige gefährlichen Waffen werfen. Egal, ohne meine Spikes- keine Meisterschaften! Hat aber alles geklappt. Koffer da, Spikes wurden nicht beschlagnahmt.

Fahrt mit dem Airportexpress vom Flughafen ins Hotel – erst einmal ab ins Bett und versuchen, den Jetlag zu besiegen. Zwei Tage zur Akklimatisation bis zum 100m Vorlauf am Sonntag müssen reichen. Am nächsten Tag haben wir unsere Startunterlagen abgeholt. Die Warteschlange war so lang, dass es uns schon nach 3 Stunden Anstehen gelang, alle Dokumente zu bekommen…

Wer mehr im Detail über die Games, Ergebnisse usw. nachlesen möchte, kann hier etwas finden.

(Fotos: © R. Michelchen)

Rückschritt

15. August 2009

images-1Auf ihrem Kongress in Berlin hat die IAAF eine plötzliche Kehrtwendung vollzogen und man reibt sich ungläubig die Augen: Künftig gibt es keine Wertung der „Altersklassen M/W 35“ bei Straßenlaufwettbewerben mehr. Auf der WMA-Generalversammlung in Lahti wurde dies diskutiert und die Delegierten erfuhren einige Hintergründe: Die Veranstalter der beiden Stadtmarathons in London und New York sind Ausgangspunkt der Regeländerung, Sie wollten die Altersklassenänderung.
Die WMA-Delegierten in Lahti haben klar gegen eine solche Änderung votiert. In Lahti war dabei auch zu hören, dass das IAAF Masters Committee ebenfalls gegen diese Änderung der Altersklassen gestimmt hat, nachdem erst 2005 beim IAAF Kongress in Helsinki auf Antrag der WMA die Altersklasse 35 der Männer  eingeführt worden war.

Daher ist das jetzt Beschlossene ein Rückschritt, und  Konfusion ist die Folge; denn 35-jährige Masterssportler  und Masterssportlerinnen werden zwar über 5.000m oder 10.000m im Stadion gewertet, aber nicht über dieselbe Distanz auf der Straße und dies für eine oder zwei Handvoll Weltklasse-Laufprofis, die nie bei einer Senioren-WM starten werden.

Und was passiert, wenn nun auch die Werfer, deren Spitzenathleten bekanntlich oft älter als 35 sind, ebenfalls einen Antrag stellen?

FC Lahti

25. Juli 2009

50082Die RUHRNACHRICHTEN berichten aktuell über die neue UEFA Europaliga im allgemeinen und den Ex-Dortmunder Fußballprofi Marc Kruska im besonderen. Ein spannendes Thema für die Seniorenleichtathletik, finde ich. Denn der Artikel liest sich so:

„Die Premiere steigt im hohen Norden: Der vom VfR Rauxel stammende Fußballprofi Marc Kruska und der FC Brügge (Belgien) stehen vor ihrem Debüt in der neuen UEFA Europa League, dem Nachfolger des bisherigen UEFA-Cups. Am Donnerstag (30. Juli) geht es gegen den FC Lahti aus Finnland. Das Rückspiel findet am Donnerstag, 6. August, in Skandinavien statt. Das hat die Auslosung in Nyon (Schweiz) ergeben. Brügge war als Tabellendritter der belgischen Jupiler Pro League direkt für die dritte Qualifikationsrunde in der Europa League gesetzt. Lahti musste derweil bereits in der zweiten Runde gegen NK Gorica (Slowakei) antreten, und sicherte sich sein Ticket zum Kräftemessen mit Brügge mit 0:1 (auswärts) und gestern 2:0 (daheim). Kruska ist im Winter von Borussia Dortmund zu dem belgischen Erstligisten gewechselt. Dort wollte er mehr spielen als beim BVB und sich vor allem für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren.

OK, der Verein für Rasensport Rauxel 08, gleich neben Castrop gelegen,  ist ja überregional vielleicht nicht ganz so der Knaller. Aber am Donnerstag, 6.8. in Lahti? Da war doch was?!

Richtig:
Die 1500m-WM-Finalläufe der Mastersleichtathleten in dem Stadion, in dem offenbar zeitgleich gekickt werden soll. Also, liebe UEFA, da wollte ich eigentlich auf der Bahn stehen und 3 3/4-Runden unterwegs sein.

Und was nun?

ceremony

22. Juli 2009

100px-Coat_of_Arms_of_Switzerland.svgDer Schweizer spricht:

„Nun, an sich was Feines, das sich die Finnen ausgedacht haben. Sie haben jetzt sogar Programmlisten pro Kategoriecer publiziert, mit allen Zeiten und so. Aber eigenartig:

Wenn z.B. für den Zehnkampf  sich sehr viele angemeldet haben, teilt man das ganze Alterskategorienfeld in zwei Gruppen (A, B). Das ist an sich klar. Lustig ist nun, dass dann sowohl für die A-Gruppe als auch für die B-Gruppe eine Award ceremony stattfindet; zu verschiedenen Zeiten versteht sich. Nun frage ich mich: Haben die Medaillengewinner nun zwei Mal anzutreten oder könnte es sein, dass bei der zweiten award ceremony, nämlich jene der Gruppe B, die letzten awarded werden. ; wäre mal was Neues. 😉

Mir selbst fällt so oder so bestimmt kein Zacken aus der Krone, da ich nur einmal in meinem Leben Protagonist einer internationalen Award ceremony war und diese in Lahti für mich in weiter Ferne rücken (und zu den award-ceremony-Zeiten bin ich ja eh entweder an einer anderen Disziplin oder am rumtrinken und –tratschen mit einem Blogger und sine Fru).

Nun ist das wahrscheinlich nur im Zehnkampf so, weil dort zugleich der Final stattfindet. Dahingegen bei den Einzeldisziplinen, wo die Felder für die Qualifikation aufgrund ihrer Grösse ebenfalls aufgeteilt werden, gibt es ja dann ein Final und nur dieser hat eine award-ceremony.

Eigentlich schade, man hätte doch auch eine für die Qualifikation machen können, damit die `schland-Hymne noch mehr ertönt. 😉 ;-)“

Josef Signa (CH)

Zacken

17. Juli 2009

default„Es ist zu hoffen, dass die Organisatoren in Finnland noch einen Zacken zulegen. Ich für meinen Teil hab schon kleinere Ungenauigkeiten/Wiedersprüche im finnischen Zeitplan bemerkt.

Zudem ist es idiotisch (idiotisch ist hier ein Euphemismus), dass die Teilnehmer, welche am einem Vormittag starten müssen und daher ihre Teilnahmebestätigung mindestens am Vorabend machen müssen, dies nach 18 Uhr nicht mehr können, obwohl das Informationszentrum bis 21 Uhr geöffnet ist.

Ich (und nicht nur ich, sondern auch die Briten) habe den Organisatoren geschrieben, dass, wenn Ärger vermieden werden will, sie die Zeit für die Teilnahmebestätigung später ansetzen müssen als 18 Uhr, zumal sehr viele Athleten erst am Vortag in Vantaa ankommen und dann noch nach Lahti müssen und viele dieses
nicht vor 18 Uhr erreichen werden.

Zwar kann man sich vielleicht untereinander organisieren, aber das wird „ein Puff“ geben.

Nun, entgegen meinen Befürchtungen funktionierten im italienischen Ancona solche Sachen reibungslos: die Welt wird immer verkehrter.“
Josef Signa

Beamte

18. Juni 2009

imagesDiese Originalmeldung von der Internetseite der WM in Lahti widmen wir mit besten Grüßen unserem Aktiven  Winfried Heckner…

Jetzt wo das Zugang-System für die WMA2009 fertig gewesen ist, haben die Meisterschaften 5250 Teilnehmer, das älteste, das 101-jähriger alter Österreicher ist, der am Kugelstossen und Hammer teilnimmt. Der Betrag von teilnehmenden Ländern ist 80.  – Wir sind mit dem erreichten Ergebnis sehr zufrieden, erzählt Generalsekretär Virpi Hurri. Die Wettkampfstätten sind bereit, die Beamten werden erzogen und insgesamt zusammen, alles schreitet gemäß Listen fort, erfreut Virpi Hurri.

 

So sei es!