Posts Tagged ‘Lamine Diack’

Abseits

13. Mai 2010

Lamine Diack (Foto re) will im nächsten Jahr noch einmal als Präsident der IAAF kandidieren. Dies erschreckt viele, zum Beispiel seinen Vize Sebastian Coe.

Diack – schreibt die Süddeutsche Zeitung

„ist seit 1999 IAAF- Präsident, er folgte dem gerade wiedergewählten, aber dann im Alter von 76 Jahren an einem Herzinfarkt gestorbenen Italiener Primo Nebiolo. Nun ist Diack selber 76, und man merkt ihm das Alter an: Wenn er redet, nuschelt er so, dass ihn kaum jemand versteht. Was jedoch die meisten verstanden haben, ist sein Motiv für die abermalige Kandidatur: Das frühere Parlamentsmitglied will 2012 Präsident des Senegals werden, und als Chef einer globalen Organisation, so glaubt er, habe er bessere Chancen bei der Wahl.
Man muss sich wundern, wie Diack demnächst auch noch einem darbenden Land vorstehen will, wenn er zuletzt schon seinen Weltverband nicht ordentlich führen konnte. Immer mehr Klagen drangen an die Öffentlichkeit. So hat er jüngst einen TV-Vertrag abgeschlossen, der dazu führte, dass im Kernmarkt Europa zuletzt so gut wie keine Bilder mehr von hochklassigen IAAF-Veranstaltungen zu sehen waren. Er hat eine neue weltweite Wettkampfserie initiiert, die Diamond League, deren Wertungssystem für Laien selbst dann unverständlich bleibt, wenn es ihm nicht von Diack vorgenuschelt wird. Vor allem aber, so der jüngste und alarmierendste Vorwurf aus inneren IAAF-Zirkeln, droht der in Monaco ansässige Weltverband in finanzielle Bedrängnis zu geraten. Lamine Diack scheint gerade dabei zu sein, die Leichtathletik ins Abseits der öffentlichen Wahrnehmung zu führen.“ Mehr

Dem  ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Oder?

(Foto:© SpreePiX – Berlin flickr.com, Creative Commons)

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Familie

2. Dezember 2008

Athletics- one family. Leichtathletik- eine Familie. Es ist der Programmsatz der Offiziellen in WMA und EVAA und aller Masters-Leichtathleten. Aber bekommen eigentlich in einer Familie deren Senioren ihre Präsente in der Diele oder in der Küche, während die Jugend im Wohnzimmer ausgezeichnet wird?
Unwillkürlich musste ich an diesen Vergleich denken, als mir klar wurde, dass die beiden hoch verdient zu Masters Athlete of the Year 2008 gewählten Senioren-Spitzensportler Wolfgang Ritte (Wesel) und Christine Müller (Zürich) zwar bei der IAAF-Gala in Monaco ausgezeichnet wurden – aber am Rande, nicht auf der Bühne, nicht unter dem Beifall der vielen hundert, illustren Gäste. Es fand eine kleine, wenn auch feine Verleihung der Auszeichnungen statt – in einem Vorraum des großen Saales.
Mit Verlaub, ich empfinde das als ein wenig schäbig. Es wird weder der sportlichen Leistung der beiden Europäer gerecht, noch dem Selbstverständnis („one family“) und der Qualität der IAAF. Im nächsten Jahr muss sich dies ändern und der demnächst in Lahti neu zu wählende WMA-Präsident muss sich der Sache annehmen, gleichgültig ob er Amerikaner, Australier oder Europäer ist.  Und auch Cesar Moreno -Vorsitzender des IAAF-Masters-Kommitee ist gefordert, diesen Punkt mit dem IAAF-Präsident Lamine Diack zu erörtern und die Sache ins Reine zu bringen.