Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hat die Sportwelt Südamerika das Vertrauen ausgesprochen. In Lahti waren es die Masters-Delegierten, die die Senioren-WM 2013 in brasilianischen Porto Alegre durchführen möchten, in Kopenhagen waren es nun die IOC-Vordersten, die im dritten Wahlgang auch eine brasilianische Metropole auserkoren haben als Standort der Olympischen Spiele 2016. In einem Jahr also wurden südamerikanische Bewerbungen um Welt-Events favorisiert.
Brasilien wird nun alles daran setzen, der Weltöffentlichkeit zu zeigen, dass dieses Land ein würdiger Ausrichter sein wird. 2016 wird die Welt auf diesen Kontinent und damit auf Brasilien schauen, 2014 ist die Fußballwelt nach dem Votum der FIFA vom 30. Okt. 2007 Schauplatz der Fußball-WM und ein Jahr davor ist es genau dieses Brasilien, das die Leichtathleten willkommen heißt.
Dreimal innerhalb von drei Jahren ist Brasilien das Zentrum der Sport-Aufmerksamkeit. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass Brasilien schon von Anfang an, also bereits 2013 bei der Senioren-WM, alles daran setzen wird, keinen Kratzer ans Image kommen zu lassen. Die Welt schaut halt nach Brasilien, das zwar im Fußball bereits 1950 Erfahrungen sammelte, in Sachen Olympia und Senioren aber nicht die Kompetenz nachgewiesen hat. Porto Alegre wird also unter einem Sonderstatus der brasilianischen Regierung stehen. Die Senioren wird’s freuen, denn je mehr eine Regierung hinter einem Welt-Event steht, umso mehr können die Akteure davon profitieren.
Porto Alegre steht also fortan unter einem wesentlich günstigerem Stern als unmittelbar nach der Abstimmung in Lahti, als kritische Stimmen Zweifel und Unsicherheit laut werden ließen.
Ralf Peters
ps Zu Ab- und Hintergründen der IOC-Entscheidung übrigens mehr bei Jens Weinreich
(Foto: © Michael Berger, pixelio)