Die 18. Weltmeisterschaften der Senioren im finnischen Lahti hatten ihren positiven Dopingfall. Der Ex-Amateur-Boxer Pekka Viippo war erwischt worden. Gleich mehrere Substanzen konnte das Labor ihm nachweisen und als fällige Konsequenz hat der Neu-Kugelstoßer zwei Jahre Zeit zum Nachdenken.
Das Medieninteresse in Finnland, das vor Jahren im Wintersport eine Flut von Dopingskandalen hinter sich gebracht hatte, war groß. Erst Boxer (der mit Doping damals nichts anzufangen wusste, so Viippo heute), nun Leichtathlet, der unter Erfolgs- und Öffentlichkeitsdruck stand. Diese Öffentlichkeit nutzt der 45 Jährige nun, um Erklärungen abzugeben, die hanebüchen sind: geringe Ahnung von medizinischen Vorgaben, Nutzung von Medizin, die er dringend benötigt und so weiter.
Den Übergang vom Boxen zur Leichtathletik hatte sich der Finne wohl leichter vorgestellt. Doch weit gefehlt, denn in der Leichtathletik gibt es auch Regeln und Vereinbarungen wie zum Beispiel die medizinische Ausnahmeregelung (MAR, auch TUE genannt).
Ausreden über Ausreden, Entschuldigungen sind in seinem Interview der finnischen Presse nicht aufgetaucht. Zumindest eine Entschuldigung hätte gereicht, um den Mitstreitern des Kugelwettkampfes sein Bedauern für den Betrug auszudrücken. Kein Sterbenswort, keine Silbe dazu; stattdessen nur Ausflüchte und Rechtfertigungen und der Hinweis, dass er in zwei Jahren wieder auflaufen wird und dann mit gleichen Leistungen beweisen will, dass alles nur halb so schlimm war.
In diesem Falle wäre es angebracht, dass sich Pekka Viippo einen Berater gönnt, der ihm vielleicht den Weg zum Boxen wieder ebnet, wo ja auch Altersklassen in den Ring gehen können. Gemeint ist mit diesem Ring aber der quadratische 5 x 5 Ring und nicht der kreisrunde mit 2,135 m Durchmesser.
Ralf Peters
(Foto © Siegfried Fries, pixelio.de)
Schlagwörter: Lahti 2009, Pekka Viippo, Seniorenleichtathletik
27. November 2009 um 23:52 |
Ich bin Dritter bei diesem Wettbewerb geworden. Ich habe nur Verachtung für solche Betrüger übrig. Allerdings hat er sich über seine Lebensbestleistung nicht sichtlich gefreut, da wusste ich schon Bescheid. Mir tuts gut, dass er geprobt und ertappt wurde, und hoffe, dass er die Medaille wieder abgeben muss.
Fern