Die Sensibilität des Seins findet nirgendwo so große Genugtuung wie da, wo es in früheren Zeiten gar kein, heute zumeist kein Festnetztelefon gibt: Auf dem Klo. Die Toilette (v. franz. toile „Tuch“), auch Klo(sett) (von franz. Closet), 00 oder WC (engl. water closet) ist eine sanitäre Vorrichtung. Sie wird auch stilles Örtchen genannt. Vulgärbezeichnungen sind Scheißhaus, Schlotte (eigentl. Hohlraum in wasserlösl. Gestein) oder Donnerbalken, in Österreich und Bayern auch Häusl, früher übliche Begriffe waren Haymlichkeit oder haymlich gemach.
Der italienische Begriff für diese entlastende Einrichtung soll hier unerwähnt bleiben. Sie zeichnet sich jedenfalls dadurch aus, dass man bei der Benutzung nicht gestört werden möchte und gemeinhin auch nicht wird. Eine meist drückende Ausnahme gibt es dann, wenn die Tür des Häusl nicht abzuschließen ist, weil … ja weil der Schlüssel fehlt. Ob Italiener dies anders sehen und ihre bekannt-angenehmen kommunikativen Fähigkeiten auch in dieser, bisweilen doch bedrückend-entrückten Lage auszuleben bereit sind, wissen wir nicht. Aber wie anders ist es zu erklären, dass in den drei WM-Stadien von Riccione, Misano Adriatico und San Giovanni in Marignano bei jeder WC-Tür der Türschlüssel fehlt. Denn die daraus resultierende Spannung von Geist und Körper führt beim Nutzer wie der Nutzerin zu einem regelrechten „Auf-dem-Sprung-Sitzen“, das seinesgleichen sucht, beinhaltet es doch spannungssteigernde Momente des Warm-up ebenso zwanglos wie den Geist anregende deutsche Volksliedkunst. Wahrhaft eine sportliche Herausforderung!
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